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LOUBAT, J.F.

MEDAILLEN, PLAKETTEN
LOUBAT, J.F., MEDAILLEN, PLAKETTEN, JETONS

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Lot number 6115




Estimated price: 300.00 €
Hammer-price / sale price: 310.00 €


LOUBAT, J.F.
The Medallic History of the United States of America 1776-1876. Text- und Tafelband, separat gebunden, New York 1878. LXIX, 478 S. XVI, 86 gestochene Tfn. Folioformat. Orig.-Halbleinenbände, Rauhschnitt. Die Einbände leicht berieben und min. bestoßen. (2)


Verso auf dem Vorsatzblatt in Tinte die handschriftliche vierzeilige Autorenwidmung James V. Parker Esq. / from his friend / J F Loubat / Newport August 20th 1879.

James Vanderburgh Parker (* 1830 in Troy, New York, † 1917 in New York City), Sohn einer einer vermögenden US-amerikannischen Familie, konnte seinen Horizont durch Studienaufenthalte in Frankreich und in Heidelberg erweitern. Der familiäre Wohlstand und sein späteres Erbe boten ihm die Möglichkeit, ohne jeglichen beruflichen Pflichten und Aufgaben, sich eine maßgebliche Position im gesellschaftlichen Leben der Upperclass New Yorks zu erarbeiten und diese weiter zu kultivieren, Neben seines ererbten Wohnsitzes in New York besaß er ein Sommerhaus in Newport auf Rhode Island, wo er in gewöhnlich die ganze Saison über residierte. Vermutlich hatte er dort auch den Philanthropen Joseph Florimont Loubat (* 1831 in New York, † 1927 in Paris) zu Gast und von diesem dort 1879 das hier vorliegende Produkt von dessen numismatischer Autorentätigkeit überreicht bekommen, nachdem es vor Ort mit einem eigenhändigen Widmungstext seines Verfassers ausgestattet worden war. Der handschriftliche Text dokumentiert, dass die beiden Männer miteinander befreundet waren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie sich bereits in jungen Jahren in Heidelberg kennengelernt hatten, da der nur gut einen Monat jüngere Loubat ebenfalls seine wissenschaftliche Ausbildung an der dortigen Universität begonnen hatte. Auch in den den Kreisen der gehobenen New Yorker Gesellschaft düften sie sich später vielfach begegnet haben. Der aus einem vermögendem franco-amerkanischen Hause stammende und ebenfalls finanziell unabhängige Loubat profilierte sich nach seinem Studium, das er in in New York fortgesetzt und in Paris mit Erfolg abgeschlossen hatte, sowohl als leidenschaftlicher Segler als auch schier unermüdlicher Mäzen der Wissenschaften, insbesondere auf dem Gebiet der Altamerikanistik und der Amerikanistik. Für sein finanzielles Enggagement, mit dem er europäische und amerikanische Universitäten, Museen und weitere wissenschaftliche Einrichtungen bedachte, empfing er diverse Ehrungen und Auszeichnungen, beginnend mit der Verleihung des Ehrendoktortitels der juristischen Fakultät der Universität Jena im Jahre 1869. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bedachten ihn Spanien und Portugal sowie der Vatikan mit Ordensverleihungen, 1894 erhob ihn Papst Leo III. in den Herzogsstand. 1907 wurde er Mitglied der Acadenie des inscriptions et de belles lettres. 1910 erhielt er von der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften die Leibnitzmedaille, nachdem er ihr bereits 1889 eine Summe von 22.900 Goldmark zur Einrichtung eines alle fünf Jahre auszuschreibenden Förderpreises für Amerikanistik überlassen hatte und 1899 der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin einen Betrag von 300.000 Goldmark zur Gründung eines Lehrstuhls für präkolumbianische Altertumskunde überlassen hatte. Die daraus entstandene Loubat-Professur-Stiftung diente zur Gewährleistung der Besoldung der etatmäßigen Professur.