MEDAILLEN. Konvolut Versteigerungskataloge.
AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
MEDAILLEN. Konvolut Versteigerungskataloge.
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Beinhaltend: MÜNCHENER MÜNZHANDLUNG KARL KRESS (Otto Helbing Nachf.). Auktion 115 vom 3.10.1960 u.f.T. München. 115. Versteigerung. Sammlung Marie Luise Goppl [Druckfehler auf der Titelseite, anstatt korrekt: Goppel], Dr. Plum, Holler: Joachimsthaler, Medaillen, Reformation, Liebe und Ehe, Krieg und Frieden, Münzen von Baden und vielen Ländern, Literatur. VIII, 193 S. 72 Tfn. 5922 Nrn. Orig.-Ganzleineneinband. Beigefügt: LAUGWITZ & Co. o.H.G. Auktion [1] vom 21.-22.10.1976. Medaillen, Schaumünzen, Literatur. 272 S. zahlreiche Abb. 1215 Nrn. Braungelber Ganzleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem braunen ledernen Rückenschild. Die Ergebnisliste inliegend. (2)
Marie-Luise Goppel (* 1896, † 1958 in Freiburg im Breisgau) entwickelte bereits in Kindesjahren ein Interesse für die Numismatik, Kunst und Antiquitäten. Später konzentrierte sich zunächst auf den Erwerb graphischer Blätter zusammenzubringen. In späteren Jahren begann sie gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Dr. rer. pol. Maria Plum (s.u.) mit dem systematischen Aufbau ihrer numismatischen Sammlung, mit fachlicher Unterstützung des Münzensammlers Josef Holler (s.u.). Die Frauen lebten gemeinsam in Freiburg im Breisgau, zuletzt in der Hasemannstraße 6 (Angaben zu ihrer Wohnstätte und ihrer beruflichen Tätigkeiten, siehe Einwohnerbuch der Stadt Freiburg im Breisgau mit den Orten Ebnet, Kappel, Lehen, Merzhausen und Wildtal 1957, Teil I, S. 84 [Goppel] und S. 198 [Plum]). Ihren Lebensunterhalt verdiente sie Frau Goppel seit 1931 als Bürovorsteherin in der Kanzlei ihrer Lebenspartnerin. In ihren letzten Lebensjahren konnte sie krankheitshalber ihren Beruf aber nicht mehr ausüben (gemäß des Vorworts von Dr. Maria Plum im vorliegenden Auktionskatalog).
Maria Plum (* 1894 in Berlin, † 1962 im Schwarzwald infolge eines Unfalls) ließ sich nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft sowie ihrer Promotion im letzteren Fach in Freiburg im Breisgau als Rechtsanwältin nieder. Sie gründete eine Sozietät mit der promovierten Wettbewerbsrechtlerin Karola Fettweis und der promovierten Juristin Tula Simons (später: Huber-Simons), die sich auf Verwaltungs- und Staatsrecht spezialisiert hatte. Die Kanzlei war insbesondere auf Wirtschaftrecht ausgerichtet und hatte eine beachtliche Wirtschaftsprüfungsabteilung, die erste niedergelassene Rechtsanwältin Freiburgs. Dr. Plum bekleidete zudem Aufsichtssratssitze in diversen südbadischen Industrieunternehmen (Tula Huber-Simons, Dr. rer. pol Maria Plum 1894-1962. Die erste niedergelassene Rechtsanwältin Freiburgs. In: Isolde Tröndler-Weintritt,/ Petra Herkert [Hrsg.], "Nun gehen Sie hin und heiraten Sie!" Die Töchter der Alma mater im 20. Jahrhundert, Freiburg im Breisgau 1993, S. 44-57; Lore Maria Peschel-Gutzeit, Selbstverständlich gleichberechtigt. Eine autobiographische Zeitgeschichte, Hamburg 2012, siehe https://www.google.de/books/edition/Selbstverst%C3%A4ndlich_gleichberechtigt/THbfh3PUXIUC?hl=de&gbpv=1).
Josef Holler (* 1881 in Königshofen, † 1959 in Freiburg im Breisgau) absolvierte von 1899 bis 1903 ein Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg, München, Berlin und Freiburg im Breisgau. Nach seiner zweiten Staatsprüfung arbeitete er von 1907 bis 1920 als Notar, zunächst in Singen am Hohentwiel (Hegau), ab 1914 in (Neuried-) Altenheim (Ortenaukreis), um anschließend als Mitglied der Zentrumspartei das Amt des Bürgermeisters von Offenburg (Baden) zu bekleiden und danach ab 1921 die Verwaltung dieser Stadt als Oberbürgermeister zu führen. 1923 geriet er in dieser Funktion in Konflikt mit der französischen Besatzungsmacht, wurde verhaftet und musste eine sechsmonatige Haftstrafe verbüßen, konnte aber danach in sein Amt zurückkehren, das er schließlich 1934 aufgab infolge der zugunsten der Nationalsozialisten veränderten politischen Verhältnisse. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Freiburg im Breisgau und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit als Notar, bis ihn 1945 im besetzten Deutschland die französische Militärverwaltung als Senatspräsident beim Chef der Justiz in der französischen Zone Baden einsetzte. Nach Einrichtung des badischen Justizministeriums arbeitete er ab 1948 Ministerialdirektor um 1950 sich in den verdienten Ruhestand zu begeben. (https://www.leo-bw.de/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/132505509/Holler+Josef)In seiner Freizeit widmete er sich der Numismatik. Er bot Marie-Luise Goppel und Maria Dr. Plum fachlichen Rat beim Ausbau der Sammlung und wird vermutlich ihnen so manches Stück dazu vermittelt oder verkauft haben. Offenbar war diese Verbindung derartig fruchtbar, dass sein Name in den Titel des Auktionskatalogs der Kollektion Goppel/Dr. Plum mit aufgenommen worden ist.
Die durch Günter Laugwitz und Niels Menzel versteigerte Kollektion von Medaillen und Schaumünzen ist unter dem Namen "Sammlung Rennen" bekannt.
Die Rundstempelung EX LIBRIS * Gunther Hahn * befindet sich auf der Titelseite beiger hier offerierter Kataloge.