Friedrich I., 1852-1856-1907. Bronzemedaille 1856, Marienb. 10129 (dort in Silber); Wielandt/Zeitz 284.
GERMAN COINS AND MEDALS
BADEN, BADEN-DURLACH, MARKGRAFSCHAFT, SEIT 1803 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 GROSSHERZOGTUM
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Bronzemedaille 1856, von J. K. Fischer, auf seine Vermählung mit Luise, Tochter Wilhelms I. von Preußen, Schwester Friedrichs III. Büsten des Paares nebeneinander r.//Hymen und Eros mit Hochzeitsfackel, Kranz, Bogen, Pfeil und Köcher schweben l. 50,75 mm; 64,60 g.
Marienb. 10129 (dort in Silber); Wielandt/Zeitz 284.
Vorzüglich-Stempelglanz
Friedrich I. geboren am 9.9.1826 in Karlsruhe, war der zweite Sohn des Großherzogs Leopold. Nach Studien in Bonn und Heidelberg trat er 1852 die Regentschaft für seinen älteren, geisteskranken Bruder Ludwig II. (gestorben 1858) an und übernahm 1856 endgültig die Regierung. Nach seiner Hochzeit mit Luise, der Tochter des späteren preußischen Königs Wilhelm I. am 20. September 1856 unterstützte er die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung. Dabei versuchte er, seine liberalen Ansichten auch in Preußen durchzusetzen, wobei er im Einklang mit seinem Schwager, dem späteren Kaiser Friedrich III. stand. Weil Großherzog Friedrich I. die Politik Bismarcks entschieden ablehnte, wandte er sich im deutsch-deutschen Krieg gegen die Familie seiner Gemahlin der österreichischen Seite zu, schloß aber sofort nach der Niederlage bei Königgrätz ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen, das im Ernstfall den Oberbefehl des preußischen über das badische Heer bedeutete. Bei den Verhandlungen über die Reichsgründung wirkte der Großherzog entscheidend auf die deutschen (vor allem die süddeutschen) Fürsten im Sinne seines Schwiegervaters ein und brachte bei der Kaiserproklamation das Hoch auf Wilhelm I. aus. Nicht vergangen war jedoch die Abneigung Friedrichs I. gegen Bismarck, an dessen Sturz durch seinen Neffen Wilhelm II. er beteiligt war. Nach der Reichsgründung widmete sich Friedrich I. weitgehend der Kultur und den Wissenschaften in seinem Land und förderte insbesondere den Ausbau der Universitäten und Hochschulen. Am 28.9.1907 starb Friedrich I. im Alter von 81 Jahren auf der Insel Mainau.