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Friedrich III., 1616-1659. Reichstaler 1622 (Jahreszahl im Stempel aus 1615 geändert), unsichere Münzstätte. 28.94 g. Dav. 3697; Lange -.

GERMAN COINS AND MEDALS
SCHLESWIG-HOLSTEIN, HOLSTEIN-GOTTORP, HERZOGTUM

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Lot number 268




Estimated price: 7,500.00 €
Hammer-price / sale price: 6,000.00 €


Friedrich III. 1616-1659.
Reichstaler 1622 (Jahreszahl im Stempel aus 1615 geändert), unsichere Münzstätte. 28.94 g. (Münzzeichen einfache Lilie) FRIDERICH ÛÙÙ HERES Û NORWE Ù DVX Û Geharnischtes Brustbild r. mit Spitzkragen//SLEIS Û HOL Û STO ÛÛ DIT Û CO Û OL ÛÛ DEL Û Dreifach behelmter fünffeldiges Wappen mit aufgelegtem Mittelschild.
Dav. 3697; Lange -.

Von größter Seltenheit. Hübsche Patina, kl. Schrötlingsfehler am Rand, sehr schön-vorzüglich

Dieser äußerst seltene Taler weist in der Vorderseitenlegende den Münzherrn mit seinem deutschen Namen aus. Dies ist höchst ungewöhnlich, da auf allen anderen Talerjahrgängen durchwegs der lateinische Name FRIDERICVS Verwendung findet. Seit dem Vorjahr wurde der Herrschertitel auf die Vorderseite beschränkt, um sein Motto VIRTVTIS GLORIA MERCES (Der Lohn der Tugend ist Ruhm) auf der Rückseite zu präsentieren. Auf dieser Münze jedoch wird noch wie auf den Jahrgängen 1618 (Lange 319 A) und 1620 (Lange 319 B) der norwegische Titel in der Vorderseitenlegende genannt, sodaß die übrigen Titel auf der Rückseite erscheinen. Aufgrund der ungewöhnlichen Charakteristika als auch der Seltenheit des Typs könnte es sich um eine Prägung handeln, die keinen Zuspruch des Herzogs fand. Zudem ist das Münzzeichen einfache Lilie unbekannt und lässt sich keiner Münzstätte sicher zuweisen, eine Doppellilie verwendete der Münzmeister Johann Lilienthal aus Plön ab 1624 in den möglichen Prägeorten Reinfeld oder Sonderburg. Daher wird die Münze auch Friedrich von Norburg zugewiesen, der 1622 beim Erbe seines Vaters Johann des Jüngeren leer ausging. Dieser These widmete sich bereits Christian Lange in den Berliner Münzblättern vom Juni/Juli 1914 in einem Artikel mit dem Titel "Friedrich von Gottorp oder Friedrich von Norburg?" (S. 101-103). Er erkannte, daß der Rückseitenstempel einen Stempel von Johann Adolph von Gottorp aus dem Jahre 1615 wiederverwendet. "Da wohl nicht anzunehmen ist, daß der Sonderburger Herzog 1622 sich von seinem Gottorper Vetter einen älteren Stempel vom Jahre 1615 für die Rückseite geliehen hat, so muß man diesen Taler als eine verunglückte Prägung oder als einen nicht zur Ausprägung gelangten Versuch des Gottorper Herzogs ansehen" (S. 103). Sowohl in Kopenhagen, in der Sammlung Vogel (Auktion Adolph Hess Nachf. Frankfurt/Main, November 1927, Nr. 1468) als auch von John S. Davenport wurden Exemplare dieses Typs unter Friedrich III. von Gottorp eingereiht.