THURIOI. Õ-Didrachme, 443/400 v. Chr.; 6.49 g. Rutter, Historia Numorum -, vergl. 1772; SNG ANS -; SNG München -; SNG Lockett 480 (dies Exemplar).
GREEK COINS
LUCANIA
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Õ-Didrachme, 443/400 v. Chr.; 6.49 g. Athenakopf r. mit attischem Helm, Scylla als Helmzier//Stier stößt l. darunter Vogel, im Abschnitt Fisch l.
Rutter, Historia Numorum -, vergl. 1772; SNG ANS -; SNG München -; SNG Lockett 480 (dies Exemplar).
Wohl Unikum. Subaerat, min. geglättet, kl. Kratzer, sonst sehr schön
Exemplar der Sammlung Lockett; der Sammlung Empedocles, Auktion Glendining, London 26. Oktober 1955, Nr. 358; der Auktion Triton I, New York 1997, Nr. 129; der Auktion Giessener Münzhandlung 102, München 2000, Nr. 33 und der Auktion Giessener Münzhandlung 108, München 2001, Nr. 1080.
N. Keith Rutter (Historia Nummorum. Italy, London 2001, 147) ordnet den mit diesem Stück vergleichbaren Typ 1772 in eine Reihe Statere ein, die auf den Reversen die Beizeichen Φ oder ΦΡΥ tragen. Diese wurden wiederholt als Signatur des Stempelschneiders Phrygillos verstanden. Rutter verweist jedoch auf stilistische Unterschiede zwischen den mit diesen Beizeichen versehenen Münzen und postuliert, es könne sich ebenso um einen Verweis auf ein bestimmtes Atelier handeln, dessen Besitzer einen Namen beginnend mit ΦΡΥ- trug. Dabei wird jedoch vernachlässigt, dass auch Münzen aus Terina und Syracus diese Beizeichen tragen, poleis, in denen Phrygillos ebenfalls Münzstempel schnitt. Eine Zuordnung zu einer Werkstatt ist somit unwahrscheinlich.
Im Zuge der Diskussion um den signierenden Künstler wurde durch die Forschung wiederholt der auf dem Revers dieses Stückes befindliche Vogel thematisiert. Erstmals von Arthur Sambon mit dem griech. φρυγιλος (= Sperlingsvogel) auf den Künstler Phrygillos bezogen, wurde der Vogel häufig als redendes Zeichen des Künstlers verstanden. Günther Dembski (Phrygillos, NZ 95, 1981, 5-9) bemerkt dazu jedoch, dass dabei philologisch-etymologische Probleme entstünden. Diese Einschätzung schließt an Lauri Tudeer (Die Tetradrachmenprägung von Syrakus in der Periode der signierenden Künstler, Berlin 1913, 225 f.) an, der bereits zuvor Abstand von Sambons These nimmt und auf eine mangelhafte argumentative Herleitung verweist. Eine Verbindung zwischen dem Vogel und dem Stempelschneider Phrygillos, selbst wenn die Beizeichen als Signatur verstanden werden können, ist also inhaltlich reizvoll, numismatisch jedoch nicht nachgewiesen.