GÖTZ, C.J.
NUMISMATIC LITERATURE
MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE, DEUTSCHLAND
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Komplettes, gleichartig gebundenes Set der 1810-1811 erschienenen "Beyträge zum Groschen-Cabinet [erster Theil] nach Anleitung der hinterlaßnen Sammlung deutscher Münzen des königlich sächsischen Finanz-Secretair Christoph Friedrich Pohl", bestehend aus den folgenden durchgehend paginierten Teilen: Der Beyträge zum Groschen-Cabinet Erster Theil, enthaltend Münzen des Römischen- und Deutschen Kayserthums, nebst denen des österreichischen, bayrischen, fränkischen, schwäbischen, ober- und niederrheinischen, westphälischen, niedersächsischen und eines Theils des obersächsischen Kreises. Dresden (Walthersche Hofbuchhandlung) 1810/1811. Frontispiz (Tf. mit Abb. von Münzen), 10 unpaginierte S. S. 1-392, 1 gefaltete Tf.; Der Beyträge zum Groschen-Cabinet zweyter Theil, enthaltend Münzen der ältesten Herzöge zu Sachsen, Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen, wie auch des Churfürstenthums und nunmehrigen Königreichs Sachsen. Dresden (Walthersche Hofbuchhandlung) 1811. Frontispiz (Tf. mit Abb. von Münzen), 4 unpaginierte S. S. 393-728, 5 gefaltete Tabellen; Der Beyträge zum Groschen-Cabinet Dritter Theil, enthaltend Münzen der Herzoge zu Sachsen des Ernestinischen Hauses, wie auch der übrigen zum obersächsischen Kreise gehörigen Länder und des Herzogthums Schlesien nebst Nachträgen und Registern. Dresden [Walthersche Hofbuchhandlung] 1811. 4 unpaginierte S. (Titelblatt sowie 1 als S. 729 und 730 gezähltes Blatt), S. 731-1252, sowie die beiden Register auf 29 unpaginierten S. 2 gefaltete Tabellen. Leitzmann S. 49. Halbleineneinbände im Quartformat, die Rücken und die Vorsätze erneuert wohl im Verlaufe des 20. Jahrhunderts, unter Wiederverwendung der außen mit braunem Marmorpapier bezogenen, wohl aus der ersten Hälte des 19. Jahrhunderts stammenden Deckel sowie der frühen goldgeprägten Titelschilder und Nummernschildchen. Alt ist auch der dreiseitige Grünschnitt. Diverse alte handschriftliche Bemerkungen und Anstreichungen. Die Deckelbezüge stärker berieben, beschabt, das Papier teilweise etwas stockfleckig, dennoch ein ordentliches Set dieses bis heute wichtigen Werks. (3)
Recto auf dem vorderen Fliegenden Blatt des ersten und des dritten Teils die zweizeilige Besitzerstempelung Dr. Ferdinand Friedensburg / Hirschberg i. Schl. Seydelstr. 16. Der Jurist Prof. Dr. Ferdinand Friedensburg (*1858 in Liegnitz, † 1930 in Hirschberg) durchlief eine Beamtenlaufbahn bis hin zum Oberregierungsrat in Breslau und zum zeitweiligen Senatspräsidenten von Berlin. Aus seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Numismatik ging eine ganze Reihe von Aufsätzen und Monographien, insbesondere zur schlesischen Münzkunde hervor. Als Honorarprofessor lehrte er Numismatik an der Breslauer Universität. In seine Privatsammlung integrierte er u. a. Brakteaten der Nordharzer Region, so aus Halberstadt und Quedlinburg, auch feine Exemplare aus dem Fund von Freckleben sowie bedeutende Münzen der Sammlung Friedrich Schwanecke (siehe E. Rappaport, Berlin, Auktion vom 27.9.1909). Ferner konnte er den im 13. Jahrhundert niedergelegten Hortfund von Lubnice (Polen) mit besonderen Prägungen westfälischer Münzstände geschlossen für seine eigene Kollektion erwerben und publizieren. Während er seine Münzsammlung noch zu Lebzeiten versteigern ließ (Adolph E. Cahn, Frankfurt am Main, Auktion vom 27.10.1924 und folgende Tage) kam seine umfangreiche Bibliothek erst nach seinem Tode unter den Hammer (Adolph E. Cahn, Frankfurt am Main, Auktion vom 10.5.1930).