Michael Korybut, 1669-1673. Silbermedaille o. J. (1670), H.-Cz. 2395 (dort in Gold).
EUROPEAN COINS AND MEDALS
POLEN, KÖNIGREICH
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Silbermedaille o. J. (1670), unsigniert, auf seine Hochzeit mit Eleonora, Tochter Ferdinands III. von Österreich. Brustbild r. mit Lorbeerkranz und umgelegtem Mantel//Gekröntes Brustbild von Eleonora l. im Kleid. 30,50 mm; 7,71 g.
H.-Cz. 2395 (dort in Gold).
RR Feine Patina, sehr schön-vorzüglich
Eleonora Maria Josefa von Österreich wurde am 21. Mai 1653 in Regensburg geboren. Im Alter von 17 Jahren heiratete sie in Lemberg den polnischen König und Großfürst von Litauen, Michael Korybut Wisniowiecki. Dieser war erst ein Jahr zuvor gegen vier Kandidaten von einer Mehrheit des polnischen Adels gewählt und gekrönt worden. Die als "Adelsrepublik der polnischen Krone und des Großfürstentums Litauen" bezeichnete Union beider Staaten bestand von 1569 bis 1791 und umfasste in ihrer größten Ausdehnung das heutige Polen, Litauen, Lettland, Weißrußland und Teile Estlands, Russlands, Rumäniens und der Ukraine. Die Ehe mit dem polnischen König war eine schwere Zeit für Eleonora, denn schon bald nach der Hochzeit bildete sich eine breite Opposition gegen die Regierungspraxis des Königs. Die Vorwürfe reichten von geistiger Schwäche bis hin zu Homosexualität und Impotenz. Eleonora versuchte nach außen ihre Würde zu behalten und verweigerte jegliche Stellungnahme zu den gemachten Äußerungen. Hinzu kam der verlustreiche Osmanisch-Polnische Krieg (1672-1676), der im Frieden von Buczacz durch polnische Gebietsabtretungen beendet werden konnte. Nach dem Tod ihres Ehemannes am 10. November 1673 kehrte sie in ihre Heimat zurück und heiratete 5 Jahre später ihre Jugendliebe, Herzog Karl V. von Lothringen (1675-1690). Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor, darunter Leopold (Herzog von Lothringen, 1679-1729), dessen Sohn als Kaiser Franz I. Stephan den Thron besteigen sollte.