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Orden des hl. Gregors des Großen [Ordo Sancti Gregorii Magni] (1831). 1. Ausführung (die Revers-Seiten der Kreuzarme nicht emailliert - bis ca. 1870), Großkreuz-Set für Zivilverdienst, bestehend aus: Kleinod, 68 x 47,6 mm, Gold

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
HEILIGER STUHL, KIRCHENSTAAT UND VATIKANSTAAT, HEILIGER STUHL, KIRCHENSTAAT UND VATIKANSTAAT

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Lot number 451






Estimated price: 2,000.00 €
Hammer-price / sale price: 2,000.00 €


Orden des hl. Gregors des Großen [Ordo Sancti Gregorii Magni] (1831). 1. Ausführung (die Revers-Seiten der Kreuzarme nicht emailliert - bis ca. 1870), Großkreuz-Set für Zivilverdienst, bestehend aus: Kleinod, 68 x 47,6 mm, Gold tlw. graviert und ziseliert, emailliert, 18,8 g, oberflächlicher Emaille-Chip im rechten Kreuzarm, zusammen mit ca. 2 m langem, unkonfektioniertem zeitgenössischem Original-Schulterband-Abschnitt, und Bruststern, Durchmesser 73,5 mm, Silber, Auflagen Gold emailliert, zum Kleinod passend Auflagen, auf dem Revers vierfach verschraubt, an Nadel, der ganze Stern gereinigt und zaponiert. BWK4 376, 375 var.; HEN 220.


Von großer Seltenheit. II

Los unserer Auktion 235 am 21. Juni 2013, Kat.-Nr. 9047. Sehr qualitätsvolle Anfertigung aus der Stiftungszeit zwischen 1832 und 1840. Als Großkreuz-Set mit zusammengehörigen Insignien von großer Seltenheit.

Als ersten eigentlichen Verdienstorden des Kirchenstaats bzw. Heiligen Stuhls stiftete Papst Gregor XVI. (Bartolomeo Alberto Cappellari - 1765-1846, Papst seit 1831) mit Breve "Quod summis quibusque" vom 1. September 1831 den vierklassigen (Großkreuz-Ritter 1. und 2. Klasse, Komture und einfache Ritter) allgemeinen zivilen und militärischen Verdienstorden und benannte ihn nach Papst Gregor I. dem Großen (540-604, Papst seit 590). Obwohl nicht ausdrücklich im Breve erwähnt, wurde von Beginn an das Ordenskreuz für zivile Verdienste von einem Lorbeerkranz und das für militärische Verdienste von einer Trophäe überhöht. Mit Breve "Cum amplissima honorum" vom 30. Mai 1834 wurden die Klassen der Großkreuz-Ritter 1. und 2. Klasse zu einer, Großkreuz-Ritter genannt, vereinigt, wodurch der Orden nur noch über drei Klassen verfügte. Im Verlauf des Pontifikats Papst Leos XIII. (Vincenzo Gioacchino Pecci – 1810-1903, Papst seit 1878) wurde ohne besonderes päpstliches Dekret eingeführt, daß die Komtur-Klasse sowohl mit als auch ohne Bruststern verliehen werden konnte, womit faktisch wieder vier Ordensklassen geschaffen wurden. Papst Pius X. (Giuseppe Sarto – 1835-1914, Papst seit 1903) reorganisierte das päpstliche Ordenswesen umfassend mit Breve "Multum ad excitandos" vom 7. Februar 1905, wobei die bisherigen zivilen und militärischen Abteilungen, die Klasseneinteilung wie auch ihre Trageweise bestätigt wurden. Ohne besonderes Dekret geriet die sogenannte militärische Abteilung (mit Trophäen als Überhöhung des Ordenskreuzes) nach 1970 in Wegfall, im Zusammenhang mit der Auflösung der päpstlichen militärischen Garden (außer der Schweizergarde) mit Schreiben Papst Pauls VI. (Giovanni Battista Montini – 1897-1978, Papst seit 1963) vom 14. September 1970. Mit Handschreiben vom 25. Juli 1996 verfügte schließlich Papst Johannes Paul II. (Karol Józef Wojtyła – 1920-2004, Papst seit 1978), daß der Orden, ebenso wie der Pius-Orden und der Orden des hl. Papstes Sylvester, fortan in allen Klassen auch an Damen verliehen werden könne. Dabei wurde er zunächst noch in der Trageweise für Herren (Komturkreuz am Halsband, Ritterkreuz am Brustband) vergeben, aber um das Jahr 2000, ohne besonderes Dekret, für Damen die Trageweise der Insignien jeweils an einem schmäleren Schulterband, bzw. an einer größeren oder kleineren Damenschleife eingeführt. Die im Zusammenhang mit den Reformen von 1905 noch einmal detailliert bestätigten Uniformen zu allen Klassen des Ordens werden in jüngster Zeit nahezu überhaupt nicht mehr getragen. Er wird heute verliehen "für bewiesene unerschütterliche Treue und Eifer im Dienst des Heiligen Stuhls" also im Allgemeinen für besondere Verdienste im Dienst des Heiligen Stuhls, der Katholischen Kirche insgesamt oder ihrer regionalen Gliederungen (z. B. Diözesen und Erzdiözesen).