Teaserbild
Trennline

Christoph von Mecklenburg, 1554-1592. Reichstaler (32 Schilling) 1576, Schönberg, Dav. 9676 (dort irrtümlich mit Titel Rudolf II.); Kunzel 631 A/a.

GERMAN COINS AND MEDALS
RATZEBURG, BISTUM

Back to the list
place on watchlist

Lot number 189






Estimated price: 15,000.00 €
Hammer-price / sale price: 15,000.00 €


Christoph von Mecklenburg, 1554-1592.
Reichstaler (32 Schilling) 1576, Schönberg, mit Titel Maximilians II. 28,94 g. Ñ CRIST ° DEI GRA ° ADMI ° RAZEN ° DVX ° MEGA Mit Mitra belegtes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild, dahinter zwei gekreuzte Bischofsstäbe// MAXIMIL ° D G ¤ ROMA ° IMPE ° SEM AVGV Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust, darin Wertzahl 32.
Dav. 9676 (dort irrtümlich mit Titel Rudolf II.); Kunzel 631 A/a.

Von allergrößter Seltenheit. Dunkle Patina, vorzüglich

Christoph von Mecklenburg war der siebte Sohn des Herzogs von Mecklenburg-Güstrow, hatte als solcher kaum Aussicht auf eine größere Herrschaft. Doch mit Hilfe seines Bruders, der ab 1552 über ganz Mecklenburg herrschte, gelang es, den Siebzehnjährigen zum Koadjutor und damit zum Nachfolger des letzten katholischen Bischofs von Ratzeburg wählen zu lassen. Der trat gegen 10.000 Gulden von seinem Bischofsamt zurück und überließ die einträgliche Herrschaft seinem lutherischen Nachfolger. Der Versuch, einen ähnlichen Coup in dem wirtschaftlich bedeutenden Erzbistum Riga zu landen, scheiterte. Christoph geriet dabei in Gefangenschaft und kehrte erst 1569 in die Heimat zurück. 

Dort richtete er sich in Schönberg ein, wo er die ersten Münzen für das Bistum Ratzeburg prägte. Er tat dies buchstäblich eigenhändig, wie wir aus schriftlichen Quellen wissen. Der Münzmeister Georg Stumpfeldt überprüfte nämlich im Auftrag des Niedersächsischen Reichskreises, ob die Münzen von Christoph von Mecklenburg den gesetzlichen Vorschriften entsprechen würden. In seinem Bericht hält der Beamte fest, dass der Administrator keinen Fachmann für die Münzprägung – also einen Münzmeister oder Wardein – nach Schönberg habe kommen lassen, sondern die notwendigen Arbeiten selbst erledigt hätte. Allerdings beanstandete der Beamte, dass die Taler zwar den richtigen Feingehalt hätten, aber ein etwas zu geringes Gewicht. 

Wie selten diese Münzen bereits zum Zeitpunkt ihrer Prägung waren, beweist eine Bemerkung von Stumpfeldt: Man habe ihm nicht nur den Taler, sondern auch einen Halbtaler zur Prüfung geschickt. Weil aber bereits sein Lübecker Kollege so ein Stück einer Prüfung unterzogen habe, habe er die Münze lieber nicht geprüft und sie so intakt gelassen.