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Friedrich Ulrich, 1613-1634. Silbermedaillon 1615, Brockmann 137 a.

GERMAN COINS AND MEDALS
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL, FÜRSTENTUM

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Lot number 5884




Estimated price: 500.00 €
Hammer-price / sale price: 925.00 €


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Friedrich Ulrich, 1613-1634.
Silbermedaillon 1615, von H. Rappost, auf die Belagerung der Stadt Braunschweig. Geharnischtes Hüftbild r. mit Kommandostab, die Linke auf einen Helm gelegt, der auf einem Tisch steht//Eine mächtige Eiche, oben l. strahlender Name Jehovas in Wolken, im Hintergrund Stadtansicht. 73,38 mm; 102,20 g.
Brockmann 137 a.

RR Stempelfehler, kl. Randfehler, kl. Einstiche, sehr schön

In der Stadt Braunschweig hatten schon früh die Ideen der Reformation Fuß gefasst. Die Ausübung der neuen Lehre wurde von Rat und Bürgerschaft 1528 offiziell zugelassen. Dadurch geriet die Stadt in Konflikt mit ihrem Landesherrn, Herzog Heinrich dem Jüngeren, der fest dem alten römischen Glauben verhaftet war. Nachdem es auf dem Landtag von Salzdahlum 1531 zum Bruch zwischen der Stadt und dem Landesherrn gekommen war, trat Braunschweig im August 1531 dem Schmalkaldischen Bund bei, einem Schutzbündnis der evangelischen Fürsten und Städte. Unter dem Schutz des Bundes verminderte die Bürgerschaft die Zahl der katholischen Kirchen, Klöster und übrigen Institutionen. Im Blick auf die latente Bedrohung der Städte Braunschweig und Goslar durch Heinrich den Jüngeren erklärten ihm die Schmalkaldener 1542 den Krieg und besetzten sein Herrschaftsgebiet, was den Herzog zur Flucht veranlasste. Seit 1545 unternahm er mehrere Versuche, sein Land zurückzuerobern. Vergebens versuchte er in diesem Jahr auch, die Stadt Braunschweig zu erobern. Der Herzog geriet bald darauf bei Höckelheim in hessische Gefangenschaft, aus der er nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes in der Schlacht bei Mühlberg 1547 wieder frei kam. Da Schlichtungsversuche zwischen Braunschweig und Herzog Heinrich ergebnislos blieben, kam es im Juli 1550 zur Besetzung des Landgebiets und zu einer achtwöchigen Belagerung der Stadt durch herzogliche Streitkräfte, die im September infolge kaiserlicher Vermittlung aufgehoben wurde. Der Herzog konzentrierte sich in den folgenden Jahren mehr auf die Bekämpfung der Stadt Goslar und den Kampf gegen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, den er 1553 in der Schlacht bei Sievershausen schlug. Im September dieses Jahres belagerte Heinrich abermals Braunschweig, doch wieder ohne Erfolg. Unter Vermittlung des Kaisers, zahlreicher Fürsten und Städte schlossen die Kontrahenten im Oktober 1553 den Frieden zu Wolfenbüttel, in dem sich beide Parteien zur freien Religionsausübung bereit erklärten. Die Stadt konnte weitgehend ihre Unabhängigkeit bewahren.