Treuedienst-Brosche des Volks-Heilstätten-Vereins vom Roten Kreuz. Silber teilweise emailliert, Porzellan mit Emaillemalerei, auf der Rückseite Herstellerbezeichnung der Firma Mudra & Stiller, ohne Verleihungsgravur, an Nadel. HE5 5638.
DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHES (KAISER-) REICH 1871-1918, DEUTSCHES (KAISER-) REICH 1871-1918
Back to the list
1, II
Der Volksheilstättenverein vom Roten Kreuz war dem Deutschen Roten Kreuz angegliedert und widmete sich unter dem Protektorat der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria (1858-1921), Gemahlin Kaiser Wilhelms II. (1859-1941), der Pflege und Heilung von Tuberkulosekranken. Für die Schwestern der Heime in Preusen und Elsas-Lothringen stiftete die Protektorin 1910 mit Genehmigung des Kaisers eine Brosche für langjährige treue Dienste. In seinem ausführlichen Artikel über diese seltene Brosche (veröffentlicht in Orden und Ehrenzeichen, Nr. 28 vom Dezember 2003, S. 14 bis 17) legt Lothar Tewes dar, daß es von dieser Brosche zwei Versionen gebe, eine mit dem sogen. "Lothringer Kreuz" für Elsaß-Lothringen, und eine ohne dasselbe für Preußen. Allerdings hat Tewes hierbei übersehen, daß zum Zeitpunkt der Stiftung der Brosche das Lothringer Kreuz noch nicht als politisches Symbol für Lothringen verwendet wurde. Allerdings war dieses Kreuz während des Ersten Internationalen Kongresses gegen die Tuberkulose 1902 in Paris von der Internationalen Union gegen die Tuberkulose (UICT) als internationales Symbol des Kampfes gegen diese schwere Krankheit angenommen worden. Somit findet sich dieses Symbol auf allen Treuedienst-Broschen innerhalb des Roten Kreuzes, womit die Existenz von Broschen ohne Lothringer Kreuz definitiv verneint werden kann. In demselben Artikel schätzt Tewes, daß bis 1918 insgesamt "kaum mehr als 80 bis 100" dieser Brosche verliehen worden sind. (Informationen teilweise aus wikipedia.de)