Orden vom Goldenen Vlies [Ordre de la Toison d’or]. Mutmaßliche Zweitanfertigung der Ordensdekoration aus der ersten Hälfte des 20. Jh., Silber vergoldet und emailliert, mehrere Emaille-Absplitterungen in der Aversseite der Flammen, die Vergoldung te
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
ÖSTERREICH, ORDEN VOM GOLDENEN VLIES [ORDRE DE LA TOISON D’OR]
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RR 1, II-III/II
Wir halten dieses Exemplar für eine mutmaßliche Zweitanfertigung für einen Ordensritter aus dem ersten Viertel des 20. Jh. (bis 1922). Diese Einschätzung wird unserer Meinung nach auch durch die tragebedingten Beschädigungen und Abnützungen unterstützt. Der wohl bedeutendste dynastische Orden wurde am 10. Januar 1429 von Philipp III. dem Guten, Herzog von Burgund (1396-1467) gestiftet und ging auf dem Erbwege über Kaiser Maximilian I. (1459-1519) an das Haus Habsburg. Mit der Aufteilung des habsburgischen Besitzes an eine österreichische und an eine spanische Linie (Philipp II. - 1527-1598) ging das Herzogtum Burgund und damit auch der Orden vom Goldenen Vlies an die letztere. Mit dem Tod König Karls II. von Spanien (1661-1700) erlosch die Linie der spanischen Habsburger, was nach dem Spanischen Erbfolgekrieg zu einer (bis heute existierenden) Aufteilung des Ordens in einen spanischen Zweig unter König Philipp V. (1683-1746) aus dem Haus Bourbon und einem österreichischen Zweig unter Kaiser Karl VI. (1685-1740) führte. Der Orden wurde und wird von den spanischen Bourbonen bis heute als dynastischer und höchster spanischer Orden weiter verliehen.