Hochadeliger Sternkreuz-Orden. Urkunde der österreichischen Caroline Auguste für die Verleihung des Ordenkreuzes an Maria Marchesa Ati di Ponzone, geborene Marchesa Visconti Ciceri, datiert Wien am 6. Mai 1817, mit Papiersiegel des Ordens und Origina
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
ÖSTERREICH, KAISERREICH (1804-1918)
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R 1, II
Caroline Charlotte Auguste Prinzessin von Bayern (1792-1873) war die dritte Tochter von Maximilian IV./I. Joseph von Bayern (1796-1825, seit 1795 Herzog von Pfalz-Zweibrücken, 1799 Kurfürst und 1806 König von Bayern) und dessen erster Gattin Auguste Wilhelmine (1765-1796), geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt. Im Jahre 1808 heiratete sie den Kronprinzen Wilhelm von Württemberg (1781-1864, reg. seit 1816). Allerdings wurde diese Ehe 1814 nach dem Sturz Napoleons zunächst geschieden und durch Papst Pius VII. (1742-1823, Papst seit 1800) am 12. Januar 1816 für nichtig erklärt. Am 29. Oktober 1816 heiratete sie "per procurationem" in der Münchner Hofkapelle und am 10. November in Wien den bereits dreimal verwitweten Kaiser Franz I. von Österreich (1768-1835, von 1790 bis 1806 Römischer Kaiser, seit 1804 österreichischer Kaiser), womit sie österreichische Kaiserin und oberste Schutzfrau des Sternkreuzordens wurde. Caroline Auguste starb 1873 in Wien. Die Familie der Marchese Ati di Punzone stammen ursprünglich aus dem Grenzbereich zwischen Piemont und Ligurien und belegten eine wichtige Rolle im piemontesischen Hochadel. Maria Marchesa Ati di Punzone selbst stammte aus einer Nebenlinie der weitverzweigten Familie der Visconti, die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert Mailand und Teile der Lombardei regierten.