Kuno, 1151-1212. Brakteat. Berger 2329; Hävernick 33; Nau (Die Zeit der Staufer) 186.17; Slg. Bonhoff 1472; Slg. Hohenstaufenzeit 1076.
GERMAN COINS AND MEDALS
MÜNZENBERG, GRÄFLICHE MÜNZSTÄTTE
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Brakteat. 0,73 g. Brustbild eines Weltlichen mit Schild und geschultertem Schwert r. darüber Kleeblattbogen mit drei Türmen und zwei Minzenstengeln.
Berger 2329; Hävernick 33; Nau (Die Zeit der Staufer) 186.17; Slg. Bonhoff 1472; Slg. Hohenstaufenzeit 1076.
Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Min. Schrötlingsrisse im Randbereich, sonst vorzügliches Prachtexemplar mit feiner Patina
Exemplar der Slg. Virgil M. Brand, Teil 4, Auktion Leu 69, Zürich 1997, Nr. 4743.
Exemplar der Auktion Leo Hamburger, Frankfurt a. M. 23.11.1920, Nr. 1242.
Exemplar aus dem Fund von Lichtenberg.
Für R. Gaettens war "der vorliegende Brakteat [...] eines der schönsten romanischen kleinen Kunstwerke, die die Stempelschneidekunst erzeugt hat" (Slg. Hohenstaufenzeit, S. 167). Graf Kuno I. von Münzenberg ist der am häufigsten in den Urkunden Kaiser Heinrichs VI. (1169-1197) genannte Zeuge, was einen Hinweis auf seine Bedeutung für die regierende Stauferdynastie gibt. Bereits unter Friedrich I. "Barbarossa" (1152-1190) bekleidete er das Hofamt des Reichskämmerers. 1194 erhielt er als Belohnung für seine Dienste die Hälfte der Münze zu Frankfurt. Im Thronstreit mit den Welfen unterstützte er den staufischen Kandidaten Philipp von Schwaben (1198-1208) und verwüstete wohl 1199 die hessischen Besitzungen des Landgrafen Hermann von Thüringen (1190-1217), der sich für den Welfen Otto IV. (1209-1218) ausgesprochen hatte. Kunos rigorose Hausmachtpolitik konnte das Aussterben der Münzenberger im Mannesstamm mit Kunos Enkel Ulrich II. 1255 nicht verhindern. Das reiche Erbe wurde unter seinen sieben Schwestern aufgeteilt.