Gemeinschaftlich sächsischer Anteil. Reichstaler 1693, Ilmenau. Dav. 7481; Müseler 56.6/5; Heus (1981), Nr. 104; Schnee 620.
GERMAN COINS AND MEDALS
HENNEBERG, HENNEBERG, GRAFSCHAFT
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Reichstaler 1693, Ilmenau. Ausbeute der Gruben in Ilmenau. 29,43 g. Münzmeister S. Altmann. Zwei von zwei Bergknappen gehaltene, behelmte Wappen mit Helmzieren, darüber Reichsapfel, vorne Bergwerksgerätschaften//Gekrönte Henne r. auf Dreiberg unter Gottesnamen mit langen Strahlen.
Dav. 7481; Müseler 56.6/5; Heus (1981), Nr. 104; Schnee 620.
Herrliche Patina, min. Zainende, vorzüglich/fast vorzüglich
Ilmenau liegt 43 Kilometer südwestlich von Weimar. Schon im 14. Jahrhundert soll ein Silbererzbergwerk betrieben worden sein. Seit etwa 1550 waren zahlreiche Schächte zur Gewinnung des silberhaltigen Kupferschiefers in Betrieb, 1624 auflässig geworden. 1680 begann in Ilmenau die zweite Bergbauperiode, die 1739 mit dem Bruch des großen Rödelsteiches und der daraus resultierenden Verwüstung der Anlagen endete. Wiederaufnahmeversuche in den Jahren 1752 und 1765 scheiterten. Seit 1778, 20 Jahre lang, leitete Goethe neue Versuche, aber Unbauwürdigkeit sprach das Todesurteil über den Ilmenauer Bergbau. Den letzten Versuch, den Bergbau bei Ilmenau wiederaufzunehmen, unternahm zwischen 1892 und 1894 der "Ilmenauer und Rodaer Bergbau".
1693 begann die Ausgabe von Ausbeutemünzen nach dem Reichsmünzfuß, demzufolge neun Taler aus der feinen Mark Silber geprägt werden sollten (9-Taler-Fuß). Insgesamt wurden bis 1702 40.842 Ausbeutetaler emittiert. Da der Silberpreis damals aber bereits bei 11 Reichstalern lag, konnte die Münzstätte in diesem Bereich nur mit Verlust arbeiten, wenn die Münzen in den Zahlungsverkehr abgegeben worden wären.