Domkapitel. Reichstaler 1617. Besser/Brämer/Bürger -; Dav. -; Zepernick -.
GERMAN COINS AND MEDALS
HALBERSTADT, BISTUM
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Reichstaler 1617. 28,63 g. MONET Û NO Ú EPISC Û OPAT Û HALBERS Ù 16 - 17 Verziertes und behelmtes Stiftswappen mit Hut, oben zu den Seiten die Signatur H-S (Henning Schreiber, Münzmeister in Halberstadt 1614-1617 und 1623-1626)//± S Ú - Ú STEFFANVS ± PROTO ± MARTYR ± Der heilige Stephan steht v. v. mit dem Buch mit drei Steinen und Palmzweig.
Besser/Brämer/Bürger -; Dav. -; Zepernick -.
Von allergrößter Seltenheit. Wohl Unikum. Henkelspur, fast sehr schön
Exemplar der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 51, Dortmund 2009, Nr. 854.
Im Jahre 1363 hat Bischof Ludwig aus Geldnöten dem Domkapitel das Münzrecht verkauft, aus diesem Grund war im Bistum Halberstadt der wohl seltene Fall, daß nicht der Landesherr, sondern das Domkapitel Münzen prägen ließ. Starke Bischöfe wie Kardinal Albrecht von Brandenburg setzten sich darüber hinweg und ließen parallel selbst prägen. Für die minderjährigen postulierten Bischöfe seit 1613 führte sowieso das Domkapitel die Regentschaft.
Die seit 1547 ruhende Münzprägung in Halberstadt wurde 1614 unter dem Münzmeister Henning Schreiber wieder aufgenommen. Während Groschen mit der Jahreszahl 1614 vorkommen, war die Existenz des ersten, mit den Jahreszahlen 1615, 1616 und 1617 geprägten Talertyps des Halberstädter Domkapitels nur durch die Münzakten belegt. Besser, Brämer und Bürger (siehe 45.50) vermuteten, wie zuvor schon Tornau, daß die im Niedersächsischen Münzarchiv von Dr. Max Barfeldt erwähnten Taler dieses Typs wohl komplett während der Kipperzeit, oder in den anschließenden Kriegswirren, dem Schmelztiegel zum Opfer gefallen seien.