Treudienst-Brosche der Krankenpflegerinnen des Volks-Heilstätten-Vereins vom Roten Kreuz. Silber teilweise emailliert, Porzellan mit Emaille-Malerei, diese etwas berieben, auf der Rückseite Silberpunze "925" und Herstellerbezeichnung der Firma Mudra
DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH (1701-1918)
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II
Ex Auktion 116 des Hanseatischen Auktionshauses für Historica, Bad Oldesloe, vom 19. April 2002, Kat.-Nr. 1802. Der Volksheilstättenverein vom Roten Kreuz war dem Deutschen Roten Kreuz angegliedert und widmete sich unter dem Protektorat der deutschen Kaiserin Auguste Victoria (1858-1921), Gemahlin Kaiser Wilhelms II. (1859-1941), der Pflege und Heilung von Tuberkulose-Kranken. Die Volksheilstätten bestanden in Alberschweiler, Tannenberg und Altweier, alle in den Reichslanden Elsas-Lothringen gelegen. Für die Schwestern dieser Heime stiftete die Protektorin 1910 mit Genehmigung des Kaisers eine Brosche für langjährige treue Dienste. In seinem ausführlichen Artikel über diese seltene Brosche (veröffentlicht in „Orden und Ehrenzeichen“, Nr. 28 vom Dezember 2003, S. 14 bis 17) legt Lothar Tewes dar, das es von dieser Brosche zwei Versionen gebe, eine mit dem sog. "Lothringer Kreuz" für Elsaß-Lothringen, und eine ohne dasselbe für Preußen. Hierbei hat Tewes aber übersehen, daß zum Zeitpunkt der Stiftung der Brosche das Lothringer Kreuz noch nicht als politisches Symbol für Lothringen verwendet wurde. Dagegen war dieses Kreuz während des Ersten Internationalen Kongresses gegen die Tuberkulose 1902 in Paris von der Internationalen Union gegen die Tuberkulose (UICT) als internationales Symbol des Kampfes gegen diese schwere Krankheit angenommen worden. Somit findet sich dieses Symbol auf allen Treuedienst-Broschen innerhalb des Roten Kreuzes, womit die Existenz von Broschen ohne Lothringer Kreuz definitiv verneint werden kann. In demselben Artikel schätzt Tewes, daß bis 1918 insgesamt "kaum mehr als 80 bis 100" dieser Broschen verliehen wurden.