Süddeutschland. Einseitige Bronzegußplakette o. J. (2. Viertel des 16. Jahrhunderts), Bange S. 103, Nr. 1492; Weber 149,1.
MEDALS
RENAISSANCE, DEUTSCHLAND
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Einseitige Bronzegußplakette o. J. (2. Viertel des 16. Jahrhunderts), unsigniert, auf den römischen Helden C. Mucius Scaevola. Mucius Scaevola hält seine rechte Hand in das Feuer auf einem Altar und blickt zum Etruskerkönig Lars Porsenna, der mit erhobenen Armen unter einem Zelt sitzt, vor ihm sitzt eine Person mit dem Schwert Scaevolas im Nacken, umher mehrere Soldaten mit Waffen, im Hintergrund weitere Zelte und eine Festung. 97,34 mm; 123,45 g.
Bange S. 103, Nr. 1492; Weber 149,1.
RR Späterer Guß. Vergoldet, fast vorzüglich
Die vorliegende Plakette gehört zur Serie "Antike Heldensagen" - Darstellungen aus der römischen Geschichte, die Mitte des 16. Jahrhunderts in Süddeutschland hergestellt wurde, wie besonders an den Rüstungen bzw. Trachten der abgebildeten Personen deutlich wird. Die bei Weber und Bange aufgeführten Exemplare tragen statt des mehrfach reliefierten Ringes unseres Exemplares einen Blattkranz als Einfassung.
Gaius Mucius Scaevola, ein römischer Held, soll gemäß der bei Livius berichteten Legende Rom aus der Belagerung durch den etruskischen König Porsenna gerettet haben: Er begab sich unbemerkt in das feindliche Lager, um den König zu ermorden. Dort fand gerade die Lohnauszahlung an die Soldaten statt. Mucius sah sich nun dem König und seinem Schreiber gegenüber, der ganz ähnliche Kleidung trug. Der Römer konnte die beiden nicht unterscheiden und tötete aus Versehen den Schreiber anstelle Porsennas. Mucius wurde aufgegriffen und sollte verbrannt werden, wenn er nicht preisgebe, wie viele Römer bereits ins etruskische Lager eingedrungen seien. Unerschrocken hielt er nun seine Rechte Hand in die Flammen und zeigte keine Gemütsregung, als sie verbrannte. So bewies er dem Etrusker, daß ihn seine Drohungen nicht treffen konnten. Porsenna war derart beeindruckt, daß er Mucius freiließ und schließlich die Belagerung abbrach. Mucius wurde der Beiname Scaevola, Linkshänder, verliehen.