Philipp Reinhard I., 1613-1635. Reichstaler 1627, Wolfenbüttel. 28.34 g. Dav. 7758; Joseph 236; Schou 5; Haussammlung der Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich (Auktion Künker 212) 4055 (dieses Exemplar); Aagaard 13 (WB 2/WB 2); Hede 3 A; Sieg 193.1.
GERMAN COINS AND MEDALS
SOLMS, SOLMS-HOHENSOLMS, GRAFSCHAFT
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Reichstaler 1627, Wolfenbüttel. 28.34 g. Sogenannter Hahnreitaler. Mit kleinem I in VIC der Vorderseitenumschrift und mit schmaler Initiale C auf der Rückseite sowie Q von QVID reicht bis in den Binnenreif der Umschrift.
Dav. 7758; Joseph 236; Schou 5; Haussammlung der Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich (Auktion Künker 212) 4055 (dieses Exemplar); Aagaard 13 (WB 2/WB 2); Hede 3 A; Sieg 193.1.
RR Attraktives Exemplar, sehr schön
Exemplar der Slg. Max Ritter von Wilmersdörffer, Auktion Joseph Hamburger 2, Frankfurt/Main 1906, Nr. 7013 ("Vorzüglich erhalten") und der Haussammlung der Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich, Auktion Fritz Rudolf Künker 212, Osnabrück 2012, Nr. 4055.
Graf Philipp Reinhard trat 1627 in dänische Dienste. Als Statthalter des Königs Christian IV. von Dänemark nahm er im selben Jahr Wolfenbüttel ein und ließ in der herzoglichen Münzstätte Wolfenbüttel Gold- und Silbermünzen prägen. Der Name "Hahnreitaler" entstand aus einer Anspielung auf das Wort "VICARII" (Vicarius, Stellvertreter) in der Vorderseitenumschrift, da Philipp Reinhard seine Vollmacht dadurch mißbraucht hatte, daß er das Silbergeschirr des Herzogs Friedrich Ulrich und das durch Brandschatzung des Landes gewonnene Silber in jene Taler vermünzte. "Hahnrei" wurde nämlich im Volksmund ein Mann genannt, der von seiner Frau in der ehelichen Treue betrogen wird. Bereits am 19. Oktober 1627 mußte Philipp Reinhard kapitulieren, und erhielt von dem kaiserlichen General Pappenheim freien Abzug nach Lübeck.
Siehe zu den Hahnreitalern auch den Aufsatz von Sven Aagaard im Nordisk Numismatisk Unions Medlensblad (NNUM), Nr. 2-2013, S. 37-52.