Adolph I. von Nassau, 1373-1390. Goldgulden o. J. (1374-1379), Bingen. 3.53 g. Fb. 1605; Slg. Walther 78 var; Felke 164 var.; Link 12; Slg. Pick 110 var..
GERMAN COINS AND MEDALS
MAINZ, ERZBISTUM
Back to the list
previous lot Lot number 8067 next lot
Goldgulden o. J. (1374-1379), Bingen. 3.53 g. Der hl. Martin mit Buch und Krummstab, die Rückseitenumschrift endet mit AMInISTTeCIIO.
Fb. 1605; Slg. Walther 78 var; Felke 164 var.; Link 12; Slg. Pick 110 var..
GOLD. Attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, vorzüglich-Stempelglanz
Aus der Sammlung Eberhard Link.
Exemplar der Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 368, Frankfurt/Main 2001, Nr. 2352.
Adolph I. von Nassau, der Sohn von Adolph II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und der Margarethe, Burggräfin zu Nürnberg, war Neffe des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau. Nach der Domschule in Mainz studierte Adolph kanonisches Recht in Padua und in Bologna. Domherr wurde er bereits 1362 in Köln, Pfründe hielt Adolph seit 1364 in St. Florin zu Koblenz, 1366 kamen Pfründen in Bingen und Wetzlar hinzu. 1371 wurde er Probst des St. Georg-Stiftes in Limburg. Im gleichen Jahr wurde er zum Koadjutor seines Onkels Gerlach von Nassau auserkoren, doch starb Gerlach für die Ausführung zu früh. Nur eine Minderheit des Domkapitels wählte Adolph neben Kuno von Falkenstein zum Nachfolger, doch Kaiser Karl IV. hintertrieb die Wahl und ließ den Papst Johann von Luxemburg-Ligny einsetzen. Adolph erhielt als Ausgleich das Bistum Speyer, wo er sich allerdings selten aufhielt. Zwei Jahre später, 1373, starb bereits Johann und das Mainzer Domkapitel wählte einstimmig Adolph von Nassau. Kaiser Karl IV. der seinen Sohn Wenzel zum König wählen lassen wollte, lehnte dieses Ergebnis ab und sorgte in Avignon dafür, daß Papst Gregor XI. Ludwig von Meißen zum Mainzer Erzbischof ernannte. Im Gegensatz zur Wahl von 1371 bestanden nun Adolph und das Domkapitel auf dem Wahlergebnis, sodaß es ab 1375 zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. 1378 brach das große Abendländische Schisma aus und die Mainzer Situation bewegte sich. Zunächst entband der römische Papst Urban VI. Ludwig von Meißen von allen Verpflichtungen gegenüber dem Erzbistum Mainz. Das Domkapitel wählte erneut Adolph zum Erzbischof, doch König Wenzel intervenierte bei Urban VI. So wendete man sich 1379 in Mainz nach Avignon und Papst Clemens VII. bestätigte Adolph in Mainz und setzte in Speyer seinen Bruder Johann von Nassau ein. 1381 schloß Adolph Frieden mit Wenzel und Papst Urban VI. die Adolph ebenfalls bestätigten und Ludwig von Meißen in Magdeburg einsetzten. Endlich im Amt erreichte Adolph mehrere Einigungen und Bündnisse mit den Nachbarn und gehörte zu den Mitbegründern des rheinischen Kurvereins 1381. Im Jahr 1390 gelang ihm die Gründung der Erfurter Universität, zwei Wochen darauf verstarb er.