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Reading, Stadt. 40 Shillings 1812. Withers S. 389, 1; Davis S. 29, 1.

EUROPEAN COINS AND MEDALS
GROSSBRITANNIEN / IRLAND, BERKSHIRE

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Lot number 764




Estimated price: 10,000.00 €
Hammer-price / sale price: 10,000.00 €


Reading, Stadt.
40 Shillings 1812. PIGNORA CERTA PETIS DO PIGNORA CERTA Gekröntes und geharnischtes Brustbild des Königs mit geschultertem Zepter l. darunter ALFRED, und die Jahreszahl 1812//40 / SHILLINGS / BERKS TOKEN / STANDDÜ  GOLD / DWTS Ü GR Ü / 6 Ü 18 / READING, umher PAYABLE IN BKÜ NOTES AT 6SÜ THE DWT Ü BY I Ü B Ü MONCK ESQÜ RE Û. In US-Plastikholder der PCGS mit der Bewertung AU 58.
Withers S. 389, 1; Davis S. 29, 1.

GOLD. Von größter Seltenheit. Prachtexemplar. Vorzüglich-Stempelglanz

Exemplar der "Colin Pitchfork Collection", Auktion Noble Numismatics 67, Melbourne 2001, Nr. 688; der Auktion Davissons Ltd. November 1999, Nr. 371 und der Auktion Baldwin's 15, London 1997, Nr. 100.

Die vorliegende Münze gehört zu den britischen Token, die bis ins 19. Jahrhundert hauptsächlich in Kupfer, teilweise in Silber ausgeprägt wurden. Sie dienten als Ersatz für bzw. als Ergänzung zu den offiziell verausgabten Münzen. Eine Ausgabe in Gold ist äußerst selten geschehen und nur für einen weiteren Fall, ebenfalls aus dem Jahr 1812, bekannt: Die Knopfmacher Younge, Wilsons & Younge aus Sheffield, Yorkshire ließen goldene 1/2 Guineas herstellen, die auf der Vorderseite den aus Flammen emporsteigenden Phönix zeigen, vgl. Whiters S. 420, Nr. 37. Ein solches Stück bieten wir ebenfalls in dieser Auktion unter der Losnr. 773 an.
Die hier angebotene Rarität geht auf einen Entwurf des Bankiers und Geschäftsmannes John Berkeley Monck, *1768, Ó1834, zurück. Er stammte aus Reading und leitete die größte Bank vor Ort. Seit der Französischen Revolution und den Napoleonischen Feldzügen in Europa wurden die Goldreserven knapper und somit die Goldmünzen teurer. Obwohl ein Guinea (ca. 1/4 Unze Gold) Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts offiziell einem Gegenwert von 21 Shilling entsprach, wurden die Goldmünzen für bis zu 30 Shilling gehandelt. Für das Jahr 1812 ist ein Wechselkurs von 27 Shilling pro Guinea bekannt; 1814 endete die Herstellung von Guineas und der Sovereign wurde eingeführt.
In diesen unsicheren Zeiten versuchte John Berkeley Monck einen eigenen, festen Wechselkurs zu etablieren, indem er die vorliegenden Goldtoken im Gewicht von 6 dwts (=Pennyweights), 18 gr (=Grains) zu einem Gegenwert von 40 Shilling anbot. Ein Pennyweight entspricht 1/20 Unze; der Token zu 6 3/4 Pennyweights (1 Pennyweight=24 Grains) hatte dementsprechend einen Goldwert von etwa 1/3 Unze. Im Vergleich zum Wechselkurs für den Guinea (1/4 Unze Gold für 27 Shilling, d. h. 1 Unze Gold für 108 Shilling) ließ sich Monck seinen auf dem Token festgelegten Wechselkurs also teuer bezahlen: Für 1 Unze Gold (=drei Goldtoken) musste man 120 Shilling bezahlen!
Zur Ehrenrettung Moncks muss angemerkt werden, dass der Preis für einen Guinea bzw. eine Unze Gold natürlich hätte weiterhin steigen können, so dass er dann ein Minusgeschäft gemacht hätte. Wie dem auch sei, Monck blieb seinem auf der Vorderseite des Tokens verkündeten Motto ("Du verlangst sichere Bürgschaften, ich gebe dir sichere Bürgschaften") treu. In Zeiten politischer Unsicherheit erinnert er außerdem mit der Vorderseitengestaltung an König Alfred den Großen, *um 850, Ó899, der sich in der Verteidigung Englands gegen die Wikinger verdient gemacht und außerdem zur Einigung der englischen Königreiche sowie zur Förderung von Bildung, Literatur und Sprache beigetragen hatte.
Der englische Premierminister Spencer Percival verbot die Herstellung der Monck'schen Token bald, so daß weitaus weniger Exemplare hergestellt wurden als ursprünglich geplant.