Teaserbild
Trennline

Christina, 1632-1654. Silbermedaille o. J. (1700), Hildebrand I, S. 296, 80; Stenström (NNÅ 1945) 116.

EUROPEAN COINS AND MEDALS
SCHWEDEN, KÖNIGREICH

Back to the list
place on watchlist

Lot number 1751




Estimated price: 1,000.00 €
Hammer-price / sale price: 1,600.00 €


Christina, 1632-1654.
Silbermedaille o. J. (1700), von A. Karlsteen, auf ihre Abdankung im Reichssaal des Schlosses von Uppsala am 6. Juni 1654. Brustbild r. mit umgelegtem Mantel//Ein Pegasus springt von einem Gipfel des Bergs Parnass zum anderen. 51,86 mm; 56,89 g.
Hildebrand I, S. 296, 80; Stenström (NNÅ 1945) 116.

R Herrliche Patina, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 242, Osnabrück 2013, Nr. 3205.

Bereits 1651 hatte die gerade erst gekrönte Königin Christina mit dem Gedanken gespielt, die Krone niederzulegen, konnte aber von Reichskanzler Axel Oxenstierna zunächst zur Aufgabe dieses Vorhabens bewegt werden. Die außerordentlich gebildete und wißbegierige Königin interessierte sich bei weitem mehr für Wissenschaft, Kunst und Kultur als für das politische Tagesgeschehen. Nach zehnjähriger Regierung setzte Christina ihren Plan in die Wirklichkeit um. Am 6. Juni 1654 trat sie im Reichssaal des Schlosses von Uppsala in voller Königstracht vor die Stände, hielt eine ergreifende Abschiedsrede und legte die Regalien feierlich auf einem Tisch nieder. Danach stieg sie vom Thron herab und hielt eine Ansprache an den von ihr auserkorenen Thronfolger, ihren deutschen Cousin, den Pfalzgraf Karl Gustav, den sie vergeblich aufforderte, sofort - noch vor der Krönung - ihren Thron einzunehmen. Sie nahm nicht an der noch am selben Tag stattfindenden Krönung ihres Vetters (zum König Karl X. Gustav) teil und verließ Stockholm bereits am 7. Juni 1654, um über Hamburg Richtung Süden zu reisen. Nachdem sie im Dezember 1654 in Brüssel vor Zeugen geheim zum Katholizismus konvertiert war, vollzog sie diesen Schritt öffentlich am 3. November 1655 in der Innsbrucker Hofkirche. Für die Katholiken war der Übertritt im Zeitalter der Gegenreformation ein großer Triumph.