Kaiserlich Österreichischer Leopold-Orden. 3. Modell (ca. 1860-1918), Kommandeurkreuz mit Kriegsdekoration, 2. Ausführung (Buntmetall 1916-1918), Anfertigung der Firma Rothe und Neffe in Wien zwischen 1916 und 1918, Buntmetall vergolde

Kaiserlich Österreichischer Leopold-Orden. 3. Modell (ca. 1860-1918), Kommandeurkreuz mit Kriegsdekoration, 2. Ausführung (Buntmetall 1916-1918), Anfertigung der Firma Rothe und Neffe in Wien zwischen 1916 und 1918, Buntmetall vergoldet und emailliert, die Kronenbänder auf dem Revers graviert, auf einem Kronenband Sternchen-Punze für unedles Metall, im Bandring punziert "C. F. Rothe", am alten, konfektionierten Halsband. BMK1 536.


R II

Mit Allerhöchster Entscheidung Kaiser und König Franz Joseph I. (1830-1916, reg. seit 1848) vom 23. Januar bzw. 23. Februar 1860 wurde die sog. "Kriegsdekoration" für alle Klassen gestiftet, für "unmittelbar vor dem Feinde erworbene Verdienste". Laut Ortner und Ludwigstorff (in ÖOE1D Band 2, S. 20) wurden unter Kaiser und König Karl I. (1887-1922, reg. von 1916 bis 1918 als Kaiser Karl I. von Österreich, als König Karlo IV./IV. Károly von Ungarn und Kroatien und als König Karel III. von Böhmen) bis Ende 1917 nur 38 Kommandeurkreuze mit der Kriegsdekoration und 1918 mindestens 26 Inländer (die Zahl der Verleihungen an Ausländer mit der Kriegsdekoration ist nicht bekannt).

Die offizielle Fertigung von Exemplaren in Bronze vergoldet erfolgte nach Ortner und Ludwigstorff (Ortner, Dr. M. Christian, und Ludwigstorff, Dr. Georg: Österreichs Orden und Ehrenzeichen - Teil I: Die kaiserlich-königlichen Orden bis 1918. Wien 2017. Band 2, S. 1 ff.) ab Frühjahr 1916, wobei nur die offiziell hergestellten Stücke eine Sternchenpunze erhielten. Laut Pangerl und Frech (Pangerl, Irmgard und Frech, Christian: Die Verleihungen des Leopold-Ordens im 1. Weltkrieg. In: Zeitschrift der österreichischen Gesellschaft für Ordenskunde. Nr. 114. Wien, Mai 2019. S. 25.) wurden von 1914 bis 1918 an Österreicher nur 41 und an Ausländer nur 36 Verleihungen des Kommandeurkreuzes mit der Kriegsdekoration vorgenommen, wovon auf den Zeitraum ab März 1916 nur 19 Verleihungen an Inländer und 29 an Ausländer, also insgesamt nur 48 Verleihungen entfallen. (Herrn Mag. Christian Frech sei für diesen wichtigen Hinweis recht herzlich gedankt!).