Stadt. Ku.-20 Sols 1708, Brause-Mansfeld Tf. 10, 1 leicht var.; Vanhoudt 755 leicht var; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.8.10.1 leicht var..
EUROPEAN COINS AND MEDALS
FRANKREICH/FEODALES, LILLE
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Ku.-20 Sols 1708, geprägt während der Belagerung durch Prinz Eugen von Savoyen. 7,69 g. Helle Kanonenbronze und mit variierender Rückseitenschrift. Gekröntes Wappen des Marschalls de Boufflers, dahinter zwei gekreuzte Kommandostäbe, umher drei Ordensketten//XX Û S Ù / PRO / DEFENSIONE / Û VRBIS Û ET Û / Û PATRIÆ Û und die Jahreszahl 1708.
Brause-Mansfeld Tf. 10, 1 leicht var.; Vanhoudt 755 leicht var; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.8.10.1 leicht var..
Kl. Stempelfehler, fast vorzüglich
Aus der Sammlung Eberhard Link.
Exemplar der Auktion Winter 52, Düsseldorf 1987, Nr. 4564.
Die stark befestigte Stadt Lille stand seit 1668 unter französischer Herrschaft und war seitdem zu einer der gewaltigsten Festungen an der Nordgrenze des Königreichs ausgebaut worden. Sie wurde am 10. August 1708 von einem von Prinz Eugen von Savoyen geführten kaiserlichen Heer eingeschlossen, das aus 40 Bataillonen bestand und später durch nachrückende Truppen 126 Bataillone und 208 Schwadronen umfasste. Die französische Besatzung von Lille zählte ca. 10.000 bis 13.000 Mann. Nach schweren Verlusten übergab der französische Kommandant und Marschall de Boufflers zwar am 23. Oktober die Stadt, doch zog er sich sodann umgehend mit seinen 4.500 Soldaten in die Zitadelle zurück, die er noch bis zur endgültigen Kapitulation am 9. Dezember 1708 zäh verteidigte. Im Verlauf der Belagerung ließ Kommandant de Boufflers kupferne Notmünzen zu 5, 10 und 20 Sols prägen, auf deren Vorderseite sein persönliches Wappen prangte.