Ernst III., 1601-1622. Doppelter Reichstaler o. J., Altona. 57.95 g. Dav. 472; Lange 831 a var.; Weinm. 97.
GERMAN COINS AND MEDALS
SCHLESWIG-HOLSTEIN, HOLSTEIN-SCHAUENBURG, GRAFSCHAFT
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Doppelter Reichstaler o. J. Altona. 57.95 g. Das dreifach behelmte, vierfeldige Wappen mit dem Wappen von Sternberg im ersten und vierten Feld, dem Wappen von Gehmen im zweiten und dritten Feld und dem holsteinisch-schauenburgischen Nesselblatt als Mittelschild//Der geharnischte Graf Adolf reitet r. mit Streitkolben in der rechten Hand.
Dav. 472; Lange 831 a var.; Weinm. 97.
RR Attraktives Exemplar mit feiner Patina, kl. Randfehler, fast vorzüglich
Exemplar der Auktion Schulten + Co. 8, Frankfurt/Main 1982, Nr. 1822 und der Slg. Dr. Hergen Boyksen, Auktion Fritz Rudolf Künker 337, Osnabrück 2020, Nr. 246.
Graf Ernst III. wurde 1569 in Bückeburg als jüngster Sohn des Grafen Otto V. und seiner zweiten Gemahlin Ursula Elisabeth geboren. Im Jahr 1589 unternahm er einige Bildungsreisen, u. a. nach Italien und in die Niederlande. Anschließend trat ihm sein Bruder, der regierende Graf Adolf XIII. die Niedergrafschaft Schauenburg 1595 ab. Er vermählte sich 1597 auf der Wilhelmsburg in Schmalkalden mit Hedwig, Tochter des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel. Nach dem Tod von Adolf wurde Ernst 1601 regierender Graf beider Grafschaften. Er war ein tüchtiger Mann, der sich der Wissenschaft zuwandte. 1610 errichtete er in Stadthagen ein Gymnasium, das 1619 zur Universität erhoben und 1621 nach Rinteln verlegt wurde. Er machte 1609 Bückeburg zur Stadt und gründete auch dort ein Gymnasium. Emigranten verschiedener Religionsgemeinschaften zog er nach Altona und sicherte ihnen freie Religionsausübung zu. Dieses tat er nicht unbedingt aus Duldsamkeit, sondern wegen der Schutzgelder, die sie zu zahlen hatten. Kaiser Ferdinand II. erhob ihn 1620 zum Reichsfürsten. Graf Ernst III. starb am 17. Januar 1622 und ist in Stadthagen beigesetzt.