Königlich Sächsischer Militär-St. Heinrichs-Orden. 4. Modell (1807-1918/1920), Kleinod zum Großkreuz, 2. Ausführung mit beweglicher Kronen-Überhöhung und sog. "Steigbügel-Tragering", Anfertigung der
DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
SACHSEN, SACHSEN, KURFÜRSTENTUM (BIS 1806) UND KÖNIGREICH (1806-1918)
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RRR II
ADDENDUM: Angeboten mit einem sechsseitigen Gutachten des namhaften Sachsen-Experten und Buchautors Dieter Weber aus Dresden vom 5. Januars 2021, das die Originalität des Objekts ausdrücklich bestätigt.
Entgegen diverser Gerüchte wird hiermit noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Firma Künker die zweifelsfreie Originalität dieses Objekts definitiv bestätigt. Anders als verschiedenen Orts zu hören ist, hat der Sachsen-Experte Dieter Weber aus Dresden noch einmal ausdrücklich in einem Gutachten (siehe oben) bestätigt, daß es sich bei diesem, auch in seinem Buch (Weber, Dieter; Arnold, Paul; und Keil, Peter: Die Orden des Königreichs Sachsen. Offenbach am Main 1997) auf Seite 85 abgebildeten (Abb. 82 und 83) Objekt definitiv um ein originales Exemplar in einer Anfertigung der Firma Gustav Adolph Scharffenberg in Dresden in 750/000 (18 ct.) Gold handelt. Das Stück stamme aus der Ordenssammlung eines vor vielen Jahren verstorbenen Dresdner Professors. (Herrn Dieter Weber, Dresden, sei an dieser Stelle für diese wichtigen Hinweise und Bestätigungen recht herzlich gedankt!)
Genau dieses Exemplar ist bei Weber, Arnold und Keil (in WB S. 85, Abb. 82 und 83) mit Avers und einem Ausschnitt des Revers abgebildet, was eindeutig an der Abplatzung in der weißem Emaille auf der linken Seite des Avers des unteren Kreuzarms zu erkennen ist. Sie schreiben diesen Typ dem Hersteller Moritz Elimeyer in Dresden zu und datieren dessen Anfertigung in den Zeitraum zwischen 1870 und spätestens 1914. Allerdings hat Zar Ferdinand von Bulgarien (1861-1948, Fürst seit 1887 und Zar von 1908 bis 1918) am 13. Dezember 1915 ein solches Exemplar verliehen bekommen (vgl. WB S. 85 und: Müller, Karlheinz: Katalog 34. Auktion - Bedeutende deutsche und europäische Orden, außergewöhnliche militärische Objekte. Limburg / Lahn am 23. September 1989. Kat.-Nr. 034). Laut Weber, Arnold und Keil (in WB S. 293) wurde das Großkreuz des Militär-St. Heinrichs-Ordens zwischen 1808 und 1918 nur 35 Mal in Gold verliehen, wobei jedoch die größte Anzahl auf das erste Quartal des 19. Jahrhunderts entfallen sein dürfte.
Der zunächst einklassige (Ritter) königlich polnische und kurfürstlich sächsische Ritterliche Militair-Orden vom hl. Henrico wurde von Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen (1696-1763, reg. seit 1733), als August III. König von Polen, mit Datum vom 7. Oktober 1736 gestiftet. Er wurde benannt nach dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich II. (978-1024, Kaiser seit 1014). Im Namen des noch nicht regierungsmündigen Kurfürsten Friedrich August III. (1750-1827, reg. seit 1763/1768, seit 1806 als König Friedrich August I. von Sachsen) erneuerte dessen Onkel und Administrator (Regent) Prinz Franz Xaver von Sachsen (1730-1806, Administrator von 1763 bis 1768) mit Datum vom 25. August 1768 den Orden als kurfürstlich sächsischen Militair-Orden vom hl. Henrico. Der nunmehr dreiklassige Orden (Großkreuz, Kommandeur und Ritter bzw. Kleinkreuz) erhielt 1769 neue Statuten. Mit Datum vom 1. Juli 1796 erneuerte Kurfürst Friedrich August III. den dreiklassigen Orden abermals, wobei jedoch nur das Ritterkreuz ausgeführt wurde.
Nachdem das Kurfürstentum Sachsen mit Datum vom 29. Dezember 1806 zum Königreich erhoben worden war, erneuerte der nunmehrige König Friedrich August I. im Sommer 1807 den Orden als Königlich Sächsischer Militär-St. Heinrichs-Orden, wobei die Insignien nunmehr eine Königskrone als Überhöhung erhielten und dem Kommandeurkreuz ein Bruststern beigefügt wurde. Unter König Anton (1755-1835, reg. seit 1827) wurden mit Datum 23. Dezember 1829 neue Statuten erlassen, denen zufolge die Kommandeurklasse in Kommandeure 1. und 2. Klasse (mit und ohne Bruststern) unterteilt und die bisherige, 1798 gestiftete Goldene und Silberne Miltärverdienstmedaille als Goldene und Silberne Medaille des Königlich Sächsischen Militär-St. Heinrichs-Orden dem Orden affiliiert wurden. In der Folgezeit wurden weitere besondere einzelne Insignien geschaffen, so zu einem unbekannten Zeitpunkt das Großmeister-Kreuz, Anfang Oktober 1870 die Großkreuz-Insignien mit Lorbeerkranz, die am 9. Oktober 1870 an König Wilhelm I. von Preußen (1797-1888, König seit 1861, Deutscher Kaiser seit 1871) verliehen wurden, und 1893 die Goldene Ordenskette für König Albert (1828-1902, reg. seit 1873).
Mit der Abdankung König Friedrich August III. (1865-1932, reg. von 1904 bis 1918) erlosch das Amt des Großmeisters und de iure auch der Orden selbst. Gemäß einer Erklärung der Regierung des Freistaats Sachsen vom 15. Januar 1920 wurde jedoch verkündet, daß bestimmte, noch nicht abschließend bearbeitete Verleihungsanträge noch entschieden werden sollten und damit auch noch Verleihungen erfolgten.