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James II, 1685-1688. Satirische Silbermedaille 1688, Eimer 291; Coll. Fieweger 594.

EUROPEAN COINS AND MEDALS
GROSSBRITANNIEN / IRLAND, ENGLAND, AB 1707 GROSSBRITANNIEN, AB 1801 VEREINIGTES KÖNIGREICH

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Lot number 5702




Estimated price: 3,000.00 €
Hammer-price / sale price: 4,000.00 €


James II, 1685-1688.
Satirische Silbermedaille 1688, unsigniert, von J. Smeltzing, auf die Geburt seines Sohnes James Francis Edward Stuart ("The Old Pretender", *1688, Ó1766), von seinen Anhängern, den Jakobiten, auch James III genannt. Die personifizierte Wahrheit mit strahlendem Haupt steht v. v. und lehnt an der geöffneten Tür eines Schranks, den linken Fuß auf eine Schlange gestellt, die versucht, die Tür hochzukriechen, im Inneren steht ein Jesuit nach l. auf Leiter und hält ein auf dem Schrank liegendes Kissen, darauf sitzt der junge Prinz und krönt sich selbst//Das trojanische Pferd steht nach l. in Landschaft. 59,15 mm; 81,79 g.
Eimer 291; Coll. Fieweger 594.

RR Prachtexemplar. Herrliche Patina, Reste alter Tuscheziffer, vorzüglich-Stempelglanz

Mit altem Beschreibungskärtchen.

James II hatte aus seiner ersten Ehe mit Lady Anne Hyde bereits zwei erwachsene Töchter, Mary und Anne, die protestantisch erzogen worden waren. Da diese ihm auf den Thron folgen würden, akzeptierten die Briten seine Herrschaft, obwohl er Katholik war. Als ihm aber seine zweite katholische Gattin Maria von Modena am 18. Juni 1688 einen Sohn, James Francis Edward, gebar, fürchtete die englische Führungsschicht seine Nachfolge, da der neugeborene Thronfolger nicht der anglikanischen Kirche angehörte, und so bestand die Aussicht auf eine dauerhafte katholische Herrschaft in England. Sofort nach der Geburt des Prinzen tauchten Zweifel über seine Legitimität auf. Er sei in Wirklichkeit kein leiblicher Sohn des Königs James II, sondern ein von den Jesuiten der Mutter untergeschobenes Kind. Von diesen Gerüchten waren auch Mary und Anne überzeugt. Schon am 30. Juni forderten sieben britische Magnaten James' Schwiegersohn Wilhelm von Oranien brieflich zur Intervention in England auf, und die englische Königin brachte ihren Sohn im Dezember 1688 nach Frankreich in Sicherheit. Im Schloß Saint-Germain-en-Laye wuchs James Francis Edward mit seiner jüngsten Schwester auf und wurde von Louis XIV als rechtmäßiger Thronfolger in Großbritannien anerkannt, und so bildeten sich die Jakobiten als die Gruppe, die seinen Anspruch auf den Thron unterstützten.

Nach dem Tod des Königs James II am 16. September 1701 wurde er von seinen Anhängern mit dem Titel James III von England und James VIII von Schottland zum König ausgerufen. Am 23. März 1708 landete er an der Ostküste Schottlands, um seine Thronansprüche gegen die nun herrschende Königin Anne geltend zu machen. Doch wegen seines katholischen Glaubens wurde er abgelehnt und stattdessen, nach dem Tod von Anne, Georg I. von Hannover gerufen, der 1714 König wurde und die Hannoversche Linie des britischen Königshauses begründete. Nach dem Tod des französischen Königs Louis XIV siedelte der jakobitische Exilhof 1719 nach Rom. James Francis Edward heiratete Maria Clementina Sobieski von Polen, die ihm zwei Söhne schenkte, u. a. den späteren Kardinal von Frascati. James Francis Edward Stuart verließ Rom nur selten und erhielt nach seinem Tod ein offizielles Staatsbegräbnis. Zusammen mit seiner Frau und seinen Söhnen ist er im Petersdom bestattet. Während seiner Zeit in Italien wurde er stets von Agenten der englischen Krone überwacht.