Teaserbild
Trennline

ARTHUR SAMBON und C. & E. CANESSA, Auktion vom 11.-12.12.1901, Paris [Maurice Delestre].

ARTHUR SAMBON und C. & E. CANESSA
Auktion vom 11.-12.12.1901, Paris [Maurice Delestre].

Back to the list
place on watchlist

Lot number 4592




Estimated price: 10.00 €
Hammer-price / sale price: 290.00 €


ARTHUR SAMBON und C. & E. CANESSA, Auktion vom 11.-12.12.1901, Paris [Maurice Delestre].
Collection du comte Franz von Wotoch: Médailles grecques et romaines. 44 S. einschließlich 1 Tf. mit nach Zeichenvorlagen abgebildeter Münzen, 6 Lichtdruck-Tfn. 430 Nrn. Orig.-Broschur.


Franz von Wotoch- [eigentlich: Wantoch-] Rekowski (* 1851 im schlesischen Löwenberg [heute: Lwówek Śląski, Polen], Ó 1929 in Wohlau, siehe https://sites.rootsweb.com/~cmricha/fam1487.html) beschritt zunächst eine soldatische Laufbahn, die ihn in der preußischen Armee bis zum Rang eines Premier-Leutnants im Grenadier-Regiment ("König Wilhelm I." 2. Westpreußisches) Nr. 7 führte. Schon als Elfjähriger wurde er Angehöriger der Kadettenanstalt in Wahlstatt [heute: Legnickie Pole] bei Liegnitz, seine weitere Ausbildung erfolgte in der Hauptkadettenanstalt zu Berlin, wo er 1869 das Fähnrichsexamen bestand und daraufhin in die Selecta des Kadettenkorps versetzt, zugleich aber auch zum Leibpagen von Kaiser Wilhelm I. ernannt wurde. Am deutsch Französischen Krieg nahm er 1870/1871 als junger Offizier teil und erlaubte sich bald nach Friedensschluss eine von Reisen geprägte Auszeit. 1873 trat er in den diplomatischen Dienst des Auswärtigen Amtes ein. Bis 1905 arbeitete er in folgenden Konsulaten des Deutschen Reiches, anfangs als Sekretär, später als Konsul: 1874-1877 in Messina, 1877-1886 in Nizza, 1886-1891 in Mailand und 1891-1905 in Neapel. Nicht nur durch seine Ehe mit der Tochter eines dort niedergelassenen wohlhabenden britischen Industriellen fühlte er sich Sizilien und insbesondere Messina eng verbunden und beschäftigte sich auch als Autor mit dieser süditalienischen Insel (F[ranz]. von Rekowski, Die wirtschaftlichen und sozialen Zustände auf Sizilien in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, ein kurzer Beitrag zum Verständnisse der auf der Insel obwaltenden Verhältnisse, Berlin 1882; siehe auch: Michaela D'Angelo, Franz von Wantoch Rekowski e la Sicilia tra '800 e '900, In: Archivo storico messinese 67, 1994, S. 45-95). Auf der apenninischen Halbinsel und in Südfrankreich dürfte er seine qualitätvolle Sammlung weitestgehend angelegt und mit ausgewählten Stücken bereichert haben, bevor er sie in Paris durch Vermittlung der neapolitanischen Hauptniederlassung der Firma C. und E. Canessa versteigern ließ. Neben der Numismatik beschäftigte sich Graf Franz mit genealogischen Fragen und publizierte daraus auch eine umfangreiche Monographie zur Geschichte seiner Familie (Franz von Wotoch-Rekowski, Versuch einer Geschichte der aus den Landen Bütow und Lauenburg in Pommern stammenden Adelsgeschlechter von Wotoch, von Styp, von Wrycz und von Gynz Rekowski, Berlin 1887). Nach dem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst lebte er in Deutschland als Privatier und verfasste eigene biographische Werke (Franz von Wantoch Rekowsky, Kriegstagebuch 1870/71 des jüngsten Offiziers im König-Grenadier-Regiment [2. Westpreußischen] Nr. 7 in Lieghnitz, München 1914; Aus dem Leben eines Schlesiers: Jugend - Kriegsfahrt - Wanderjahre 1851-1873, München 1915; Aus dem Leben eines Generalkonsuls. Memoiren von Franz von Wantoch Rekowsky, Stuttgart 1919).