Stadt. Goldmedaille zu 50 Dukaten o. J. (graviert 1828), Dirks 150.
EUROPEAN COINS AND MEDALS
NIEDERLANDE, AMSTERDAM
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Goldmedaille zu 50 Dukaten o. J. (graviert 1828), von J. P. Braemt. Preismedaille 4. Klasse, des königlichen Institutes der Wissenschaften, der Literatur und der schönen Künste (Koninklijk Instituut van Wetenschappen, Letterkunde en Schonne Kunsten), verliehen an R. G. Kiesewetter. In einem offenen Tempel mit der Aufschrift INSTITUTUM REGIUM sitzt die personifizierte Wissenschaft mit Zepter in der Linken nach l. auf einem Thron, der mit dem holländischen Wappenschild sowie Olivenzweigen geschmückt ist, mit der Rechten gießt sie aus einem Becher Öl (oder Wein) auf einen brennenden Altar, auf dem Altar APOLLINI / ET / MINERVAE / S//Gravierte Schrift: VIRO AMPLISSIMO / R Ü G Ü KIESEWETTER / INSTITUTI REGII BELGICI / CLASSIS QUARTA / MDCCCXXVII Ü, umher Lorbeerkranz. 58,73 mm; 172,90 g.
Dazu: Die mit der goldenen Medaille gekrönte Preisschrift von Rafael Georg Kiesewetter: Die Verdienste der Niederlande um die Tonkunst. In Beantwortung der von der Vierten Klasse des Königlichen Niederlaendischen Instituts, im Jahre 1829 ausgeschriebenen Frage: Welche Verdienste haben sich die Niederländer, namentlich des 14ten, 15ten und 16ten Jahrhunderts, im Fache der Tonkunst erworben? Und in wie weit können die Niederländischen Tonkünstler dieser Zeit, welche sich nach Italien begeben, Einfluss auf die Musikschulen gehabt haben, welche kurz nach dorten entstanden sind? Amsterdam 1829. 6 unpagnierte, 120, 73 Seiten (musikalische Beilage). Beigebunden: Die mit der silbernen Medaille gekrönte Preisschrift von F. J. Fetis. 58 Seiten. Halbledereinband mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rückenetikett. Die Deckel außen bezogen mit braun-grün-schwarz-gelb gesprenkeltem Mamorpapier.
Dirks 150.
GOLD. Von großer Seltenheit. Min. Kratzer, vorzüglich-Stempelglanz
Raphael Georg Kiesewetter wurde am 29. August 1773 in Holleschau (Mähren) geboren und starb am 1. Januar 1850 in Baden bei Wien. Er war ein österreichischer Musikhistoriker. Kiesewetter studierte Philosophie in Olmütz, schrieb sich dann aber 1792 als Jurist an der Wiener Universität ein, wo er 1794 seinen Staatsdienst in der Kriegskanzlei antrat ohne sein Studium zu beenden. Er wurde 1811 Hofrat des Hofkriegsrates in Wien, 1813/1814 leitete er das Sanitätsreferat und blieb danach weiter im Staatsdienst. Kiesewetter hatte schon seit seiner Kindheit Musikunterricht erhalten und veranstaltete regelmäßig privat in seinem Haus Liebhaberkonzerte. Er war ab 1814 Mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und ab 1821 auch deren Vizepräsident und hatte so großen Einfluß auf das Wiener Konzertleben. Zu seinen Freunden zählten Komponisten wie Schubert und Beethoven. Die wissenschaftliche Seite der Musik zog ihn an und er begann mit dem Aufbau einer Bibliothek von Partituren alter Musikwerke. Seine Neigung zum Sammeln führte ihn schließlich auch zu schriftstellerischen Tätigkeiten, u. a. "Über die Verdienste der Niederländer um die Tonkunst". Diese mit vielen Notenbeilagen erschienene Abhandlung wurde von der 4. Klasse des königlichen Institutes der Wissenschaften, der Literatur und der schönen Künste in Amsterdam mit dem 1. Preis (große goldene Medaille) gekrönt. Im Jahr 1843 wurde Kiesewetter mit dem Prädikat "Edler von Wiesenbrunn" in den österreichischen Adelsstand erhoben, ging 1845 in Pension und zog sich 1848 nach Baden zurück, wo er 1850 starb.