Augustus, 30 v.-14 n. Chr. Õ-Denar, 17 v. Chr., unbestimmte Münzstätte (Cyzicus?); 3.76 g. BMC 684; Coh. 2 (Gaius Caesar); RIC² 540.
ROMAN COINS
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Õ-Denar, 17 v. Chr. unbestimmte Münzstätte (Cyzicus?); 3.76 g. Kopf r. in Eichenkranz//Kandelaber in einem mit zwei Paterae und zwei Bucrania geschmückten Kranz.
BMC 684; Coh. 2 (Gaius Caesar); RIC² 540.
RR Herrliche Patina, gutes sehr schön
Exemplar der Auktion NAC 9, Zürich 1996, Nr. 790.
Es wird gelegentlich auch heute noch (so z. B. von David Sear) die Auffassung Cohens vertreten, das Porträt der Vorderseite stelle den Enkel des Augustus, Gaius Caesar dar, obwohl diese Deutung sowohl im BMC, im CBN als auch im RIC² längst widerlegt ist. Auch in OCRE wird der Dargestellte als Augustus bezeichnet, und der Bearbeiter des Stückes im Interaktiven Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (Objektummer 18210801) benennt den Kopf klar als Augustus. John Pollini weist die Identifikation des auf dem Avers Dargestellten mit Gaius Caesar in seinem Spezialwerk über die Porträts von Gaius und Lucius Caesares ebenfalls zurück (Pollini, John, The Portraiture of Gaius and Lucius Caesares, New York 1987, S. 35, Anm. 89). Das Porträt der Vorderseite ist sicher jugendlich, ein dreijähriger Knabe (Gaius Caesar wurde im August oder September 20 v. Chr. geboren, ist aber bestimmt nicht dargestellt). Das Stück feiert die ludi saeculares, die in der Nacht zum 1. Juni 17 v. Chr. eröffnet wurden und drei Tage und drei Nächte dauerten: Der Kandelaber bezieht sich sicher auf die nächtlichen Feiern, der Kranz mit den Paterae und Bucrania spielt möglicherweise auf die Feiern am Tage an, denn Rinder wurden von Augustus und Agrippa nur am 1. und 2. Juni tagsüber geopfert (vergl. Sutherland, The date and the significance of the candelabrum coins of Augustus, in: Classical Review 54, 1944, S. 46 ff.).