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Stadt. Silbermedaille 1677, Dutkowski/Suchanek 588 d; H.-Cz. 2429.

EUROPEAN COINS AND MEDALS
POLEN, DANZIG

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Lot number 212




Estimated price: 1,000.00 €
Hammer-price / sale price: 1,250.00 €


Stadt.
Silbermedaille 1677, von J. Höhn, auf die Ankunft König Johanns II. und seiner Gemahlin in Danzig und die Beruhigung der Stadt nach den Strauchschen Händeln. Brustbilder des Königspaares nebeneinander r.//Krone über Palme und Olivenbaum; an den Bäumen ist der Familienschild der Sobieskis angebracht. Mit erhabener Randschrift: SIT PAX IN TURRIBUS TUIS ANNO MDIC (spiegelverkehrt) CLXXVII D Û I Û AUGUST Û g. 34,00 mm; 17,72 g.
Dutkowski/Suchanek 588 d; H.-Cz. 2429.

R Kl. Probierspur am Rand, sehr schön

Das auf dieser Medaille abgebildete Oberhaupt der Stadt Danzig, König Johann III. Sobieski, gehörte zu den interessantesten Persönlichkeiten unter den polnischen Königen. Er heiratete die auf der Medaille dargestellte französische Adelstochter Maria Kasimira de la Grange d'Arquien und galt dadurch zunächst als treuer Parteigänger Frankreichs gegen Kaiser Leopold I. und Brandenburg. Durch dieses Bündnis machte er sich Hoffnungen auf die Rückeroberung Ostpreußens und auf den Erwerb der Stefanskrone. Als sich Frankreich seinerseits der Hohen Pforte sowie Brandenburg diplomatisch annäherte, wechselte Sobieski enttäuscht die Fronten und vereinbarte 1683 mit Habsburg einen militärischen Beistandspakt. Noch im selben Jahr mußte der polnische König seine vertraglichen Pflichten erfüllen. Die polnisch-litauische Armee hatte maßgeblichen Anteil am Sieg über die Türken in der Schlacht am Kahlenberg am 12. September 1683. Johann schloß sich 1684 der von Leopold I. dem Papst und Venedig gegründeten Heiligen Liga für den ewigen Frieden an, der 1686 auch Rußland beitrat. Allerdings konnte die Bedrohung durch die Türken endgültig erst im Frieden von Karlowitz vom 26. Januar 1699 beseitigt werden. Im Gegensatz zu diesen außerordentlichen außenpolitischen Erfolgen des Königs waren die inneren Verhältnisse des Landes von ständigen Auseinandersetzungen zwischen den Ständen untereinander und mit der Krone geprägt.