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Ivan III., 1740-1741. Rubel 1741, St. Petersburg. Bitkin 18 (R2); Dav. 1676; Diakov 5.

EUROPEAN COINS AND MEDALS
RUSSLAND, KAISERREICH

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Lot number 1852




Estimated price: 100,000.00 €
Minimum bid 80,000.00 €


Ivan III. 1740-1741.
Rubel 1741, St. Petersburg. 25,96 g. Brustbild r. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und Andreasorden//Gekrönter Doppeladler mit Zepter und Reichsapfel in den Fängen, auf der Brust St. Georgsschild, umher die Kette des Andreasordens, oben Krone.
Bitkin 18 (R2); Dav. 1676; Diakov 5.

Von größter Seltenheit. Attraktives Exemplar mit feiner Tönung, winz. Druckstelle im Feld der Rückseite, fast vorzüglich

Exemplar der Slg. Soedermann / Sincona Collection, Teil 2, Auktion Sincona 12, Zürich 2013, Nr. 161 (Zuschlag: 155.000 CHF). Seitdem kein weiteres Auktionsvorkommen.

Mit Expertise N 54 des Russischen Numismatischen Auktionshauses.

Laut Petrov - 50 Rubel. Laut Il'in - 50 Rubel.

Dieses Rubel-Stück wurde auf einem Schrötling der Zarin Anna geprägt. Anstelle der Randschrift wie bei den Rubeln von Ivan üblich zeigt dieses Stück den für Anna typischen Kettenrand. Viele dieser Stücke geprägt auf Rohlingen mit diesem speziellen Rand aus der vorherigen Regierungszeit wurden wieder eingeschmolzen und bis heute sind nur sehr wenige Exemplare erhalten.

 

 

 

 

Nachdem das kleine Kind Iwan III. Antonowitsch den russischen Thron bestiegen hatte, erblickten seine Münzen nicht so schnell das Licht der Welt, da nicht klar war, wie das Porträt des zwei Monate alten kleinen Kaisers auf der Münze aussehen sollte. Schlussendlich lag es an der Vorstellungskraft des Stempelschneiders ein „Fantasie-Porträts" eines Kindes unbekannten Alters anzufertigen. Dies nahmen einige Zeit in Anspruch. Als dieses Portrait endlich genehmigt wurde, waren allerdings die Randeisen zum Anbringen der neuen Randschrift noch nicht fertig. Um die Einführung neuen Geldes in den Umlauf zu beschleunigen, beschloss man Münzrohlinge zu verwenden, die aus der vorherigen Regierungszeit von Anna Ioanovna übriggeblieben waren.

 

Zu dieser Zeit gab es in der Münzstätte St. Petersburg ca. 6.000 dieser Münzrohlinge für Anna-Rubel mit kettenförmigem Randdesign. Auf diesen Rohlingen wurden die ersten Münzen mit dem Porträt des Kaiserkindes geprägt. Wie viele dieser Stücke wieder eingeschmolzen wurden um dann Stücke mit der vorgesehenen Randschrift zu prägen ist unklar. Es sind aber nur sehr wenige dieser Exemplare bekannt, die bis heute erhalten sind.

 

Der Kinderkaiser wurde gestürzt, von seinen Eltern isoliert und später mit einem Kommunikationsverbot eingesperrt. Im Falle des Versuchs, ihn zu befreien, gab es den Befehl, den Gefangenen direkt zu töten, was schließlich im Jahre 1764 geschah.

 

Nach dem Sturz des kleinen Kaisers wurde jede Erinnerung an ihn zerstört. Die Münzen von Ivan III. wurden beschlagnahmt und schon der Besitz dieser Stücke wurde streng bestraft. Die erhaltenen Münzen von Johannes III. sind historische Raritäten und numismatische Zeugnisse des Kindkaisers, der den Zaren Tron nie richtig bestiegen hat.

 

Bei diesem Exemplar handelt es sich neben den vielen weiteren interessanten Varianten um einen völlig eigenen Münztyp und um eine der seltensten russischen Münzprägungen des 18. Jahrhunderts. Neben dem Proberubel mit Monogramm ist diese Münze der Schlüsseltyp für die Münzsammler von Ivan/Ioann Antonovich. Laut Bitkin-Katalog ist Münztyp 18 (R2) neben Typ 17 (R2) der teuerste und seltenste Typ der Münzen von Ivan mit Porträt.

 

 

 

 

 

Unterstrichen wird die außerordentliche Seltenheit dieses Rubels auch dadurch, dass dieser Münztyp in der bedeutenden Sammlung "Doubletten russischer Museen" der Auktion Adolph Hess 210, Frankfurt am Main 1932 nicht vorhanden war.

 

 

 

 

Der russische Numismatiker Petrunin, der viel zu den Münzen Ivans geforscht hat beschriebt die distinktiven Merkmale dieses Stückes wie folg:

 

 

„„C" am Ende der Legende unter der Büste, eine besondere Gestaltung des Mantels, „C:П:Б:", das Ordenszeichen liegt deutlich tiefer als die Höhe des Büstenrandes, es gibt keine Punkte in der Mitte der Inschrift, ein anderes Design des Adlerschwanzes, die Mittelfeder des Schwanzes ist kurz."