KOPPRASCH, W. (Ratsauktionator in Dresden)
NUMISMATIC LITERATURE
AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
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ERBSTEIN, J. und A. (Bearb.). Auktion vom 2. Juni 1868 und an den folgenden Tagen. Die Ritter von Schulthess-Rechberg'sche Münz- und Medaillen-Sammlung. Erste Abtheilung. [Enthaltend: kaiserliche und königliche Münzen und Medaillen Europas, solche geistlicher Stände sowie altfürstlicher Häuser von Anhalt Henneberg]. Dresden 1868. XVI, 436 S. 3853 Nrn. Durchgängig durchschossenes Exemplar, die eingeschossenen Seiten in Bleistift tabellarisch liniert und betreffs gewisser Los-Nrn. teils in Tinte mit handschriftlichen Hinweisen auf anderweitige Vorkommen versehen, teils per Hand in Bleistift mit Preisangaben und Kürzeln mit Namenskürzeln von Auftraggebern (?) ausgestattet. Zudem sind Beschreibungen sämtlicher Lose der Versteigerung, die Zuschlagspreise und die abgekürzten, doch meist unsicher zu identifizierenden Namen der Käufer, mehrheitlich führende Münzenhändler jener Tage, handschriftlich in Bleistift hinzugefügt worden. Einband der Zeit. Halbleinen, mit teils kaschierten Eckbezügen, die Deckel außen bezogen mit grün-schwarz geflecktem Papier. Auf dem Rücken ein handbeschriebenes Etikett sowie eine Bibliotheksmarke, handbeschrieben mit der Nr. 1280. Aufgrund der Notizen und seiner Provenienz ein bedeutendes Dokument des Münzenmarktes in Deutschland des vorletzten Jahrfünfts des 19. Jahrhunderts.
Auf dem Titelblatt Besitzerstempel von Dr. Jacob Hirsch - Numismatiker, München, mit der in eosinfarbener Tinte beigeschriebenen Bibliotheks-Standortnummer Z 61.
Die handschriftlichen Notizen deuten zweifelsfrei darauf hin, dass dieser Katalog von einem an der Versteigerung tätigen Kommisionär oder einem der anwesenden kenntnisreichen Münzhändler benutzt worden ist. In den Besitz des Kunst- und Münzenhändlers Dr Jacob Hirsch (1874-1955) muss angesichts des Geburtsjahres des Genannten dieses Verzeichnis jener bedeutenden und hochberühmten Sammlung erst diverse Jahre später gelangt sein, doch wohl vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, da Hirsch angesichts der Geschehnisse bald danach von München nach Genf übersiedelte.