Medaille für den Griechisch-Osmanischen Krieg von 1897 [Yunan Muhârebesi Madalyasι]. Silber, mit originaler alter osmanischer Tragemontur, Silber, ohne Band. BWK4 100.
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
TÜRKEI, TÜRKEI, OSMANISCHES REICH (BIS 1923)
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II
Auf der Insel Kreta kam es im Mai 1896 zu einem Aufstand der griechisch-orthodoxen Bevölkerungsmehrheit gegen die osmanische Herrschaft. König Georg I. von Griechenland (1845-1913, reg. seit 1863) nahm Partei auf Seiten der Aufständischen und beorderte griechische Truppen auf die Insel, die dort am 15. Februar 1897 anlandeten. Nachdem ein osmanisches Ultimatum ergebnislos verstrichen war, begannen am 7. April die Kampfhandlungen zwischen dem Osmanischen Reich und Griechenland, sowohl auf Kreta als auch auf dem Festland. Der Krieg endete zwar mit einem Sieg der Osmanen, Kreta wurde jedoch im darauffolgenden Friedensvertrag vom 4. Dezember 1897 auf Druck der europäischen Großmächte eine weitgehende Autonomie vom Osmanischen Reich gewährt, womit die Insel faktisch zu einem multinationalen (russisch, britisch, französisch und italienisch) Protektorat wurde, unter der Regentschaft des Prinzen Georg von Griechenland (1869-1957) als Hochkommissar. Für die osmanischen Teilnehmer an diesem Krieg wurde 1897 [AH 1314] unter Sultan Abdülhamid II. (1842-1918, reg. von 1876 bis 1909) diese einstufige Medaille geprägt und ausgegeben. Auf dem Revers zeigt sie die alt-osmanische Inschrift "Yuanan Muharebesi Yevm-i Pazzar 23 Zilkade sene 1314" [Griechischer Krieg Sonntag 25. April AD 1897]. Dabei handelt es sich um das Datum des Falls von Larissa und damit des Endes des Griechischen Wiederstandes.