Juno. Einseitige Bronzeplakette o. J. (um 1910)
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike
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Einseitige Bronzeplakette o. J. (um 1910), von Anton Rudolf Weinberger. Kunstplakette "Die Schönheit". Die nackte Hera steht in Vorderansicht mit hinter dem Nacken verschränkten Armen, im Hintergrund Pfau, der ein Rad schlägt; am linken unteren Rand die Signatur WEINBERGER. 51,89 x 115,02 mm; 239,83 g. Vgl. Bekker 2001, 79 Nr. 604; Forrer VIII 266.
Vorzüglich
Exemplar der Auktion Möller 31, Kassel 2002, Nr. 2485.
Der Pfau hinter der Aktgestalt trägt zur Identifizierung der Dargestellten bei, ist er doch der Vogel der Hera/Juno. Dem Mythos nach hatte Hera Io, die in eine Kuh verwandelte Geliebte ihres Gatten Zeus, an einem Baum angebunden und von dem hundertäugigen Riesen Argos bewachen lassen. Zeus aber hatte Merkur ausgeschickt, dem es gelang, den hundertäugigen Riesen so tief einzuschläfern, dass alle hundert Augen zufielen, er dem Riesen den Kopf abschlagen und Io befreien konnte. Als Hera den Kopf des unzuverlässigen Wächters vorfand, drückte sie seine hundert Augen aus dem Kopf heraus und platzierte sie auf dem Gefieder des Pfaus, der seitdem 'Augen' besitzt. Rubens hat diesen Vorgang in einem schönen Gemälde festgehalten. Die Nacktheit der sonst bekleideten Hera auf diesem Medaillon lässt sich leicht damit erklären, dass sie Hera beim Parisurteil zeigt, wo sich Aphrodite, Hera und Athena bzw. Venus, Juno und Minerva dem Schönheitsrichter (arbiter elegantiae) Paris nackt präsentierten.