Länder, Vereinigte Staaten. Versilberte Bronzemedaille 1914
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Personifikationen geographischer Art
Back to the list
Versilberte Bronzemedaille 1914, von Godefroid Devreese, auf Amerikas Getreidehilfe für Belgien. LL MM (Leurs majestés) ALBERT – ET ELISABETH; gestaffelte Brustbilder des belgischen Königspaares l.; Albert in Uniform mit umgehängtem Mantel; Elisabeth mit Diadem; die Signatur G(odefroid) DEVREESE//GENEROSITE – AMERIQUE – BELGIQUE GRATITUDE 1914; die halbnackte Personifikation der Vereinigten Staaten r. gewandt, übergibt einer links stehenden belgischen Familie – l. gewandter nackter Mann und neben ihm in die Knie gehende Frau mit Kleinkind – ein Getreidebündel, im Hintergrund Schiff, das den Namen RELIEF trägt; unten links die Signatur G(odefroid) DEVREESE. 89,80 mm; 215,27 g.
R Mattiert. Vorzüglich
Exemplar der Auktion Lanz 110, München 2002, Nr. 785.
Albert I. (geb. 8. April 1875, gest. 17. Februar 1934) war von 1909 bis 1934 König der Belgier; er war ein Neffe Leopolds II. Seine Gattin war die Wittelsbacher Prinzessin Elisabeth, eine Nichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth ("Sissi"). Er lehnte das deutsche Einmarschbegehren ab, verteidigte Belgien gegen die einmarschierenden Deutschen und leistete von Nordfrankreich aus Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Nachdem von August bis Oktober 1914 die Deutschen das neutrale Belgien mit großer Brutalität besetzt, das Generalgouvernement Belgien eingerichtet und große Teile der vorhandenen Lebensmittel – Getreidevorräte und Vieh – beschlagnahmt hatten, litten viele Belgier, insbesondere in den Städten, Hunger. Erleichterung und Hilfe kam durch eine amerikanische Initiative, das sogenannte "Belgische Hilfswerk"/Commission for Relief in Belgium (CRB). Während des gesamten 1. Weltkriegs sorgte der amerikanische Bergbauingenieur und spätere Präsident Herbert C. Hoover dafür, dass die belgische Bevölkerung in einer bisher beispiellosen Hilfsaktion mit fünf Millionen Tonnen Lebensmittel versorgt wurde. Mit amerikanischen Spenden wurden Nahrungsmittel gekauft und nach Nordfrankreich gebracht, von wo aus sie nach Belgien gelangten. Die chiastische Formulierung auf dem Revers gibt den Dank der Belgier dafür wieder.